Was wie ein Warnruf an Giraffen vor Unterführungen klingt, ist eine afrikanisch-orientalische Gewürzmischung. Und wie mich ein buntes Unterhaltungsprogramm mit seichtem Bildungseinschlag im Fernsehen (ich glaube, es war Galileo…) informierte, ist Dukkah der neueste Trend und bereits in aller (kulinarischer) Munde. Aha?!? An mir war dieser Trend vorbei gezogen. Anschließend kam noch ein Koch daher und bereitete die Gewürzmischung vor laufender Kamera zu und setzte das Gewürz dann auch gleich ein. Als Dip zu Brot und noch zwei weitere Verwendungsmöglichkeiten folgten, doch mir lief schon bei der Zubereitung das Wasser im Mund zusammen und so war ich bereits in der Küche und durchforstete Vorrats- und Gewürzschrank.
Das Schöne bei Gewürzmischungen ist ja, dass man da recht kreativ und unabhängig die Zutaten kombinieren kann, denn wenn schon das Internet informiert, „nahezu jede orientalische Familie hat ihr eigenes Rezept“, entdecke ich spontan meine orientalische Seite.
Also landeten bei mir in der Pfanne zum Anrösten:
- 1 EL Haselnüsse
- 1 LT Kreuzkümmelsamen
- 1 TL Pinienkerne
- 1 TL Sesamsamen
- 1 TL Schwarzkümmel
- 1 TL Koriandersamen
- 1 TL schwarze Pfefferkörner
Ich habe auch Varianten mit Cashewkernen oder Thymian gefunden.
Und nachdem die Gewürze schon wunderbar duften und die Pfanne vom Herd runter ist, werden noch hinzugefügt:
- 1 TL edelsüßes Paprikapulver
- 1 TL grobkörniges Salz (ich benutze gerne Maldon)
Ehrlich gesagt habe ich sogar gleich die doppelte Menge zubereitet, denn den aktuellen Modetrend unter den Gewürzfans eignet sich ja auch immer ganz famos als Mitbringsel.
Fortgeschrittene rösten die Zutaten einzeln, damit die Haselnüsse in Ruhe Aroma bekommen, bevor die ersten Sesamkörner in Flammen aufgehen….
Anschließend wird alles im Mörser verrieben. Dass es hier und da noch größere Stückchen gibt, ist das eigentlich tolle daran. Denn das gibt der Mischung Krunch!
Und was soll ich sagen: herrlich würzig, der Pfeffer gibt dem ganzen eine schöne scharfe Note und das Knuspern ist einfach nur „jaaaaaaaaa“!
Traditionell tunkt man Fladenbrot in Olivenöl und dippt es anschließend ins Dukkah und genießt es ganz pur. Mit Graubrot ging es aber auch. Und auf Brot mit Quark wird aus laaaaangweilig ein Yippie-a-yeah-Moment. Seinen Weg fand die Gewürzmischung auch in ein paar Haferflocken-Avocadobratlinge aus meiner Kochbox, die nicht schlecht waren, aber noch etwas zusätzliche Würze brauchten. Ach, und eine Marianade für Austernpilze habe ich damit auch schon gewürzt. Und das Dukkah toppte ein Pfännchen mit Schafskäse und Zwiebeln auf dem Grill und war in nullkommanix aufgegessen. Das werde ich jetzt in mein Standardgrillrepertoire aufnehmen.
Insgesamt: Dukkah ist nicht grundlos der Shootingstar am Würzhimmel.
Guten Appetit