So, das Ende der Welt hätten wir schon mal überlebt!
Jetzt bleiben noch die anderen Mysterien des Alltags.
Diese Woche gab es so einige komische Momente. Dienstag Abend beispielsweise. Auf dem Weg nach Hause bemerkte ich eine Ansammlung von parkenden Autos und Menschen auf dem Mittelstreifen an der Wasserstadt. Alle blickten in die gleiche Richtung gen Himmel. Dort ist die Einflugschneise für den Flughafen Tegel… jedenfalls zur Zeit noch. Warum versammeln sich schätzungsweise 50 Personen, um nach oben zu schauen? Wollten sie den Landeanflug eines ganz bestimmten Flugzeuges beobachten? Gab es eine von mir unbemerkte Mondfinsternis, die man nur von diesem Punkt der Erde sehen konnte? Wurde da ein Film gedreht? Ist das ein Flashmob??? Bin jedenfalls sehr irritiert an der nächsten Ecke bei ziemlich dunklem Kirschgrün über die Kreuzung gefahren…
Ein paar Tage später – Donnerstag kommt in Frage – fahre ich verhältnismäßig spät ins Büro durch den Spandauer Forst. Höre Radio, freu mich, wie angenehm es ist, doch erst um halb zehn im Büro zu sein, bemerke rechts von mir eine Bewegung, gucke aus dem Beifahrerfenster und sehe einem Reh direkt ins Auge. Das hetzt da so schräg rechts neben mir her und ich konnte sehen, was es dachte. Und das war: „Ich schaffe es noch, jaja, ich schaffe es vor dem Auto über die Straße zu rennen… ganz bestimmt!“.
Wie schnell sind eigentlich Rehe? Könnte es schneller sein als ich? Wie schnell bin ich überhaupt? Na, ups, fast 60. Also, auch wenn das ein besonders schnelles Rehlein ist, ich bin vermutlich einen Tick schneller und bei dem Winkel, der Geschwindigkeit und der Entschlossenheit des Waldbewohners dauert es noch 2 Sekunden und Bambi steckt im rechten Kotflügel. Vielleicht doch besser mal rasch abbremsen! Erstaunlicher Weise ging mir das alles in einer Sekunde durch den Kopf. Jedenfalls bremste ich recht heftig, die Reifen gaben empörte Quietschlaute von sich, das Reh erschrak und hüpfte mit einem kurzen Haken zurück in den Wald. Puuuhhh!
Samstag war so ein Ausbund an seltsamen Begebenheiten.
Also bis zum Abend war noch alles im grünen Bereich, ich habe mich mit meiner Strickselbsthilfegruppe getroffen und in Wolle, Nadeln, Kaffee und Weihnachtsgeschenken geschwelgt und natürlich gestrickt und gequatscht und es war echt schön.
Auf der Rückfahrt ging es dann schon los. Leider leider klappt es nicht immer, wenn meine Mom sagt: „Ruf mich an, dann hole ich Dich aus Spandau ab.“ Insbesondere dann nicht, wenn sie unterwegs ist und das Handy zu Hause liegt. Und wieder einmal wurde ich unbeabsichtigt und unbemerkt zu Telefonstalker. In meiner Theorie steckte das Handy in der Tasche und wurde überhört, anschließend gab es einen Unfall und das Handy lag in einem Autowrack während meine kleine Familie im Rettungswagen… naja, was man so denkt, wenn ein verabredeter Anruf ins Leere läuft. Also lieber nochmal anrufen, sicherlich wurde nur das Klingeln überhört. Und nochmal anrufen. Und nochmal. Na, einmal kann man noch. Sicher überhört. Na gut, nochmal. Und nochmal. Und noch ein letztes Mal. Und noch ein Mal zur Sicherheit. Naja, ich musste dann den Bus raus in mein Speckgürteldörflein nehmen. Kopfsteinpflasterstraßem und rasende Kopfschmerzen sind übrigens eine ganz blöde Kombination.
Daheim wollte ich mir noch ein Brot machen. Im Kühlschrank lagert doch noch etwas von dem vernüftigen Pumpernickel, theoretisch lange haltbar, doch in diesem Fall leider verschimmelt. Mist. Naja, macht nichts, es gibt ja noch ein Brötchen von gestern im Brotkorb… oder war das Vorgestern? Jedenfalls steinhart. schade! Gut, es gibt auch noch Toastbrot im Froster. Also eine Scheibe entnommen, ab in den Toaster und… nichts. Toaster geht nicht mehr. Kein Lämpchen glimmt, die Taste rastet nicht ein. Tot. Kaputt. Im Eimer. What the F**??? Gut, ich erkenne manchmal nicht auf Anhieb, wenn es ein KNÄCKEBROTTAG ist! Grrrrrr…
Und dann noch dieses… dieses… WETTER!!! Nun sind unsere Pläne förmlich ins Wasser gefallen, was noch einen richtig schönen, romantischen Weihnachtsmarktbesuch betraf, bei dem es weder Chinanudeln noch Kettenkarussels noch Knoblauchbrot noch Riesenrad gibt, sondern nur Maronen, Glühwein und Strietzel. Aber die Straßen waren heute echte Rutschbahnen. Man hätte locker darauf Schlittschuh laufen können. Mensch, DAS wäre mal eine Idee gewesen!
Und plötzlich ist Weihnachten.
Ein frohes Fest wünsche ich Euch allen!