Irgendwie ist es seltsam. Manches Mal denke ich, mit mir stimmt irgendwas nicht.
Kennt ihr auch diese eine Freundin, die sich nie meldet? Bei der man immer denkt, naja, so ist sie eben. Dann melde ich mich halt, ist ja nicht so tragisch. Diese Freundin freut sich dann auch tierisch beim nächsten Treffen und es fühlt sich gleich wieder ganz vertraut und innig an. Sie bedauert ihr Unvermögen, sich regelmäßig zu melden oder auch auf Nachrichten promt zu reagieren. Dann beteuert sie, dass das künftig nicht mehr vorkommt.
Klappt nur nie.
Habt ihr auch so eine Freundin?
Bei mir ist das so, dass ich gefühlt ausschließlich diese Art Freundinnen habe. Ziehe ich das an?
Vielleicht stimmt das auch gar nicht
Vielleicht melde ich mich zu wenig?
Das klappt auch eine Zeit lang. Ich rufe an, schreibe Nachrichten, lade ein. Es hat ja auch jeder viel um die Ohren und nicht immer den Nerv, abends noch zu antorten, zurückzurufen oder sich der Qual einer Feier auszusetzen. Versteh ich.
Irgendwann klappt das aber nicht mehr, weil das auf Dauer für mich sehr kraftraubend ist, wenn nichts zurück kommt. Irgrndwann verlässt auch mich die Kraft, dieses Gemelde alleine zu schultern. Eine Zeit lang geht das immer gut und ich bemerke es noch nicht mal, dass es recht einseitig wird.
Man könnte jetzt anmerken, dass diese Freundinnen dann wohl keine sind, wenn da nichts kommt.
Wäre da nicht immer diese Freude und diese schnell wieder vorhandene Verbundenheit, wenn man sich wieder hört oder sieht.
Aber oftmals denke ich, ich will mich ja nicht aufdrängen und den Leuten auf den Keks gehen. Es schafft ja nicht jeder, einfach mal zu sagen „Du, dass passt mit uns nicht mehr. Wir hatten eine tolle Zeit, aber wir haben uns irgendwie in andere Richtungen entwickelt.“ Dann ist das sang-und-klanglose Verschwinden gewollt und ich würde mit meinem Melden nur ein ‚ach Mist, ich dachte, sie hätte es gemerkt“ hervorrufen.
Und wenn ich erstmal ins Grübeln gerate und mir auffällt, dass es schon sehr lange immer wieder heißt, der letzte Geburtstag fiel so ungünstig und wird nachgefeiert, obwohl seit dem Jahre vergangen sind, dann krame ich gedanklich jede Begebenheit hervor, die irgendwie merkwürdig war. Oder bei der ich eine andere Erwartungshaltung hatte.
Da ist dann wieder der Punkt. Ich kann die Menschen nicht ändern, nur meine Erwartungen anpassen.
Oder liegt es am Lieblingskerl? Sein Humor ist vielleicht nicht immer voll kompatibel für alle.
Oder liegt es daran, dass ich meinen „Single-und-Alleinerziehend“-Status mit ihm eingebüßt habe? Im Umkehrschluss bedeutet das natürlich, dass viele nur aus Mitleid mit mir befreundet waren. „Ach, lass uns mal Martina einladen; die hat ja sonst keinen“. Auch doof.
Unterm Strich gibt es in mir eine große Wunde aus vielen kleinen Verletzungen. Es tut jedes Mal weh, wenn man merkt, man rangiert ziemlich weit unten auf der To-Do-Liste und steht nicht mehr auf der mit den Herzensangelegenheiten.
Aber vielleicht übertreibe ich mal wieder maßlos.
Andererseits ist ja alles im Wandel und es gibt auch die Freundschaften, die durch Corona auf der Strecke geblieben sind. Und neue Freundschaften können ja auch entstehen
Mittlerweile habe ich so viele tolle Kolleginnen und Kollegen in Hannover und Münster kennen gelernt, die sich wirklich freuen mich zu sehen, dass das ganz vieles auffängt.
Wäre trotzdem toll, wenn ihr mir einen Ping gibt, falls ihr das liest.
Vielleicht gibt es da draußen noch Menschen mit Interesse an mir.
Sollte jetzt nicht so weineelich klingen, wie es klingt, aber ich lass das jetzt so.
Grüße an alle