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Unterwegs mit MCL

Dieses Jahr war uns ein Urlaubsziel irgendwie zu wenig, daher haben wir eine Rundreise durch den Süden Schwedens und Norwegens gemacht. Mit dem Wohnmobil und unter Zuhilfenahme diverser Fähren.

Viele meiner Freunde und Kollegen fragten mich: Schweeeeeden??? Wollt ihr denn gar keinen SOMMERurlaub machen? Daher wird es Zeit, mal ein paar Fragen aus meiner Sicht zu beantworten:

  • In Schweden ist es nicht immer kalt. Die Sommer sind vergleichbar mit unserem, nur, dass es nachts nicht so stark abkühlt.
  • Man wird NICHT von Mücken zerfressen. Jedenfalls nicht, wenn der Camper Fliegengitter an jeder erdenklichen Öffnung hat und man abends noch ein paar Viecher, die sich in den Innenraum verirrt haben, zerditscht.
  • Schwedische Gardinen kennt in Schweden kein Mensch. Also wörtlich: dort habe ich nur Gardinen gesehen, wenn ich aus den Fenstern unseres Leihwohnmobil blickte. Dort hingen welche dran. Die Redewendung bezieht sich auf den harten schwedischen Stahl, der so gerne für Gefängnisgitter genutzt wurde.
  • „Alter Schwede!“ in Schweden auszurufen ist irgendwie komisch.
  • Elche gibt es dort nicht wie Sand am Meer.
  • Die schwedische Familie hat 3 Kinder, einen Hund und fährt Volvo.
  • Die norwegische Familie hat 2 Kinder, lässt die Haustiere daheim und fährt Tesla.
  • Das häufigste Haustier in Norwegen ist das Schaf. Es läuft frei auf der Straße umher.
  • Schafe wärmen sich ihren Wollarsch gerne auf dem warmen Asphalt. Und wenn’s zugig ist, beziehen sie auch gerne mal eine Tunneleinfahrt. Von Autos oder Wohnmobilen lassen sich diese friedlichen  Tierchen in keiner Weise aus der Ruhe bringen.
  • Völlig egal, welche Haarfarbe die Eltern haben: die Kinder in Skandinavien sind alle strohblond. Keine Ahnung, wie das mit der gängigen Vererbungslehre in Einklang zu bringen ist, aber so ist es nun mal.
  • In den skandinavischen Ländern wird ab Klasse 1 Englisch unterrichtet. Daher spricht dort jeder besser Englisch als Otto Normalverbraucher in Mitteleuropa.
  • Die Sprachen in Skandinavien sind (ausgenommen vom Finnischen) sehr ähnlich. Eher Dialekte ein und derselben Sprache. Dänisch und Norwegisch beispielsweise sind zu 95% identisch, daher findet man oft nur einen Absatz auf der Packungsangabe für Dänen und Norweger.
  • Ich lese auch Rückseiten von Marmeladengläsern, wenn ich im Urlaub bin.
  • Wenn jemand mal einen Tunnel braucht: fragt einen Norweger. So viele Tunnel wie dort habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen.
  • Die Bahnstrecke von Oslo nach Bergen ist 516 Kilometer lang und führt durch unfassbare 182 Tunnel!
  • Und was das für gewaltige Tunnel sind! Ein Strantunnel war über 24 Kilometer lang. Und es gab Tunnel, in denen sich mittendrin ein Kreisverkehr befand. Rechts Oslo, links Bergen. Wir waren total geflasht!
  • Bis wir aus einen Tunnel heraus direkt auf eine Brücke gefahren sind, die über den Hardangerfjord führte. Noch mehr geflasht!
  • Und diese Brücker führte direkt wieder hinein in den nächsten Berg. Und auch dort: Kreisverkehr! As flashed as we could be!
  • Überhaupt: ein Superlativ jagte in Norwegen das nächste: längster Straßentunnel, längster Fjord Europas, tiefster Fjord Europas (beides Sognefjord- 204 KM lang und unglaubliche 1308 Meter tief), höchste Passstraße Skandinaviens (Sognefjellsvegen), höchste Hochebene Europas(Hardangervidda), um nur mal das zu nennen, was ich mir so auf die Schnelle merken konnte. Da gibt’s noch viel mehr!
  • Die schlechteste Pizza ever gibt es in Lom, Norwegen.
  • Den besten Burger mit Fleisch gibt es bei Joes Diner in Charlottenberg, Schweden.
  • Den schlechtesten Veggieburger gibt es bei Joes Diner in Charlottenberg, Schweden.
  • Das langsamste Fastfood von Welt bekommt einen extra Beitrag.
  • Von der Skischanze in Lillehammer kann man auch springen, wenn kein Schnee liegt. Ich täte das für kein Geld der Welt!
  • Auch in Wohnmobilen bekommt man dieses typische Grundschwanken wie auf einem Schiff, was auch anhält, wenn man aussteigt.
  • Man kann auch während der Fahrt auf die Bordtoilette gehen. Sitzen ist jedoch oberste Pflicht.
  • Eine in das Chemieklo gefallene Klopapierrolle löst sich innerhalb von 3 Tagen vollständig auf.
  • Unterwegs einen frisch aufgebrühten Kaffee – kein Problem!
  • Wir hatten Satellitenfernsehen an Bord *ooohhhh*. In den Fjorden allerdings keinen Empfang *aaahhhhh*.
  • In Norwegen gibt es Braunkäse aus Molke mit Karamellgeschmack. Kann man gerne essen (wie ich) oder es auch lassen (wie Sohnemann und Lieblingskerl)
  • Die anderen Käsesorten sind fad, nichtssagend und langweilig.
  • Wir haben ein handelsübliches Stück Halloumi zum Grillen für über 6 Euro gekauft.
  • So große Pakete runden Knäckebrotes wie in Schweden habe ich noch nie gesehen.
  • Entgegen der landläufigen Meinung habe ich weder in Schweden noch in Norwegen etwas vom gesteigertem Alkoholkonsum der einheimischen Bevölkerung mitbekommen.
  • Für das Bezahlen mit der Kreditkarte in Norwegen wurde mir jedes Mal ein extra Auslandsentgelt in Rechnung gestellt. In Schweden nicht.
  • Oft habe wir an Tankstellen getankt, die aus einer einzelnen Zapfsäule bestanden. Gezahlt wurde vorab am Automaten mit der Kreditkarte. Ganz ohne Personal.
  • Es gibt Fähren, bei denen man durch eine Klappe mit dem Auto ins Untergeschoss fahren kann.
  • In manchen Tunneln muss man bei Gegenverkehr beide Außenspiegel anklappen, um unbeschadet durchzufahren.
  • Einmal passte es nur, weil der Gegenverkehr rückwärts in die letzte Parkbucht auswich.
  • Mal schauen, wann uns die Rechnung für all die Mautstraßen und-Tunnel in Norwegen erreicht!

Jetzt aber genug Fakten. Ab jetzt: Fotos!

 

 

 

 

 

 

 

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Awarded!

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Quasi als Wiedereinstieg nach dem Urlaub hat mir die liebe Antetanni mit dem liebsten Blog-Award eine kleine Aufgabe übertragen:

Teil 1 besteht darin, 11 Fragen zu beantworten.

Los geht’s:

  1. Wie hast du die Ferien verbracht bzw. wie verbringst du deine Ferien?

    Dieses Jahr sind wir mit einem gemieteten Wohnmobil im Süden Schwedens und Norwegens unterwegs gewesen. Seen, Berge, Fjorde, Fähren, jeden Tag einen anderen Campingplatz, nur leider keine Elche gesehen. Ich glaube, wir müssen da nochmal hin.

  2. Hilfst du (Deinem Schulkind) bei den Vorbereitungen fürs neue Schuljahr?

    Bei mir gibt es einen Schüler, der in die 7. Klasse startet. In Brandenburg gibt es 6 Jahre Grundschule, somit steht jetzt der Umstieg in die Oberschule vor der Tür. Da muss Mama noch unterstützen, damit der Knabe überhaupt den Weg in die neue Schule findet. So steht noch ein gemeinsames Hinfahren mit den öffentlichen Verkehrsmitteln an, ein kleines Coaching in Sachen „was tue ich, wenn ich den Bus verpasse?“ und ein generelles Survivaltraining im öffentlichen Raum. Außerdem müssen wir nochmal prüfen, ob auch wirklich Hefter, Blöcke und Stifte vorhanden sind und der neue Taschenrechner auch tatsächlich die a+b=c-Taste hat. Vielleicht hieß die auch ganz anders und ich erzähle hier Bockmist. Aber irgendeine Taste sollte das Ding unbedingt aufweisen, die mir so rein gar nichts sagte. Ich kann schließlich rechnen 😉

  3. Was machst du/macht dein Kind (oder eben die vielen Kinder) mit den Schulheften/Aufschrieben des/der Vorjahre?

    Also ICH habe MEINE Schulhefte erst letztes Jahr entsorgt. Man hätte sie ja nochmal gebrauchen können (dachte ich). Die Erfahrung, dass man rund 30 Jahre nach dem Abi an keinem einzigen Tag seine alten Schulhefte zum Nachschlagen von wasauchimmer braucht,  hat mich gelehrt, die Hefte jedes Jahr zu entsorgen. Platz im Haus ist schließlich auch kostbar.

  4. Bloggst du mehr im Sommer oder im Winter?

    Oh, also da müsste ich tatsächlich mal nachschlagen… Gefühlt gibt es im Winter mehr über fertiggestellte Strickprojekte zu berichten und im Sommer weniger Lust, sich an den Rechner zu setzen.

  5. Nutzt du (für deinen Blog) Facebook, Twitter und was es sonst an Netzwerken gibt?

    Bei Facebook habe ich bis auf wenige Ausnahmen nur Freunde, die ich tatsächlich auch persönlich kenne und davon interessieren sich die wenigsten für meinen Blog. Und die sich für meinen Blog interessieren, die haben hier aufs Knöpfchen gedrückt und werden von WP über Neuigkeiten informiert. Vielleicht bin ich auch kein Marketinggenie und mache nicht genügend Werbung für meinen Blog. Aber immerhin gehe ich damit auch keinen auf die Ketten.

  6. Was liest du zurzeit?

    AAAHHHHH, ich sollte öfters mal Nietzsche oder Kant oder so zur Hand nehmen, für den Fall, dass solche Fragen auftauchen (steht übrigens alles im Bücherregel. Ledergebunden. Echt jetzt.) Stattdessen lese ich „150 Pounds Gone Forever: How I Lost Half My Size And You Can Too“ von Diane Carbonell. Das Buch hat mir Puja geschenkt (wink nach Lübeck!) und es ist wirklich amüsant geschrieben und der Inhalt sehr sinnvoll, abgenommen habe ich durch die bloße Lektüre übrigens noch nichts. Aber ich bin auch erst auf Seite 95.

  7. Hast du aktuell (oder hattest du früher) eine/mehrere TV-Lieblingsserien und guckst du diese regelmäßig bzw. hast die regelmäßig angeschaut?

    Ja, ja und ja. Reicht nicht als Antwort? In meiner knielädierten Couchphase habe ich erst sehr suchtmäßig Homeland geguckt, dann nochmal alle Folgen Greys Anatomy und anschließend New Girl. Leider fand Lieblingskerl in keine der Serien richtig rein, so dass ich dieser Sucht ganz alleine frönen musste.
    Gemeinsam gefällt uns zurzeit „The Blacklist“, welches wir langsam und in homöopathischen Dosen ansehen, da es uns über das Love-Film-Abo in Einzel-DVDs zugeschickt wird. Maximal 2 Scheiben im Monat, d.h. für eine Staffel gehen schon mal 3 Monate ins Land.  Somit haben wir es erst bis zum Ende der Staffel 2 geschafft. James Spader fand ich schon immer faszinierend und außerdem verknalle ich mich gerade in Tom. Dafür nehme ich auch gerne ein paar kleine unplausible Dinge im Plot hin. Irgendwann einmal hatte ich einen Trekki-Fan zum Freund, so dass ich Raumschiff Enterprise inclusive aller Ableger co-süchtig war. Davon bin ich mittlerweile geheilt.

  8. Schaust du dir regelmäßig Filme im Kino an?

    Och nö, Kino ist immer so unspontan… Mit Auto hinfahren, Karten kaufen, Popcorn in Plüschsitze krümeln, eiskalte Getränke in Pappbechern, die schwitzen und alles volltriefen. Mitmenschen, die Lärm machen, wenn Ruhe gefragt ist, auf’s Klo müssen, wenn’s gerade spannend wird und die Arme hoch reißen, wenn das Deo versagt hat. Das Drumherum stresst mich immer so, dass ich das höchstens 2x im Jahr ertrage. Mittendrin finde ich es aber immer super und dann denke ich stets „das könnten wir aber öfters machen!“, bis ich ein Vermögen in den Parkhausautomaten stecke und über den Kofferraum ins Auto krabbele, weil ich zugeparkt wurde. Dann doch lieber zuhause einen Film schauen, Mikrowellenpopcorn essen und die Pause-Taste drücken, wenn alle eine Pipipause brauchen. An unseren letzten Film im Kino kann ich mich beim besten Willen nicht erinnern. Wenn ich jetzt einen Film sehen müsste, würde ich mich vermutlich für Suicide Squat entscheiden – das könnte aber auch daran liegen, dass das der einzige Film ist, der zurzeit agressiv beworben wird. Oder läuft nicht auch gerade wieder ein Enterprise-Prequel? Käpt’n Kirk in Jung ist ja auch Eyecandy!

  9. Lieber im ganz normalen Kino oder besuchst du die Open-Air-Kinos, die es im Sommer oft gibt?

    Der ganze Stress plus Mücken? Nööööööö, lass‘ ma!

  10. Zum Schluss zwei Fragen rund ums Bloggen: Führst du neben dem Bloggen eine Art Tagebuch (ob digital oder anhand einer Zettelwirtschaft oder eines Journals), worüber du bloggen möchtest und machst du dir im Vorfeld dort dann Gedanken/Notizen zu den geplanten Beiträgen?

    Doppelte Buchführung? Planen oder Gedanken machen? Kennichnich. Kann man das essen? 😉 Nee, mal im Ernst: das Leben hat schon genügend Verpflichtungen. Bloggen soll nicht nur den Lesern, sondern auch dem Autor Spaß machen. Und mir macht’s nur Spaß, wenn ich keinen Termindruck habe. Das Schöne am Nichtplanen ist ja, dass man nie was falsch machen kann. Finde ich zumindest. Gegenargumente?

  11. Welches ist dein nächster Blog-Beitrag

    Der nächste Beitrag ist immer der, der zeitlich in der Zukunft liegt und auf diesen hier folgt.
    Na gut… es ist gedanklich ein Bericht über unseren Urlaub in der Pipeline. Viele Fotos. Fjorde. Berge. Sonnenuntergänge über der Ostsee. Demnächst auf diesem Blog. Bleiben Sie dran!

Aber das Leben ist das, was trotzdem passiert. Also erreichte mich genau in dem Moment des Fertigseins eine weitere Nominierung für den gleichen Award – dieses Mal von Hermine vom Blog Chaos rund um die Uhr. Dankeschön, liebes Herminchen!

  1. Wann und warum hast du mit dem Bloggen angefangen?

    Schon ein Weilchen her… 2012 ungefähr. Da habe ich Blogs entdeckt, die mich fasziniert haben. Fortsetzungsromane, bei denen man seinen Senf dazugeben konnte und auch noch eine Antwort vom Autor bekam. Irre! Eine neue Welt lag mir zu Füßen und ich wollte Teil davon werden. Also berichtete auch ich ganz unbedarft auf WeightWatchers über meine mehr oder weniger erfolgreichen (jawohl! Mehrzahl!!) Abnehmversuche.!

  2. Ist es dir wichtig, dass andere deinen Blog lesen oder schreibst du mehr für Dich?

    Seit dem ich mich von der Vorstellung verabschiedet habe, irgendwas im Internet sei nur für mich… natürlich schreibe ich auch für andere! Ansonsten könnte ich auch ein analoges Tagebuch füllen. Das habe ich allerdings vorher nie ernsthaft getan. War nichts für mich.!

  3. Planst du deine Artikel für deinen Blog schon auf Wochen voraus oder schreibst du die Artikel spontan?

    Spontan. Bis auf Antworten auf Awards ;-)!

  4. E-Book oder Papier-Buch?

    Beides! Ich schmeiße doch kein echtes Buch weg und hole mir dann die Datei, nur weil ich es lesen möchte. Ansonsten neu lieber als E-Book, nimmt auf Dauer weniger Platz weg.!

  5. Chips oder Schokolade?

    Was haste denn da?
    Nee, Spaß! Eindeutig lieber Chips. !

  6. Welcher Song/Gedicht würde dich am besten beschreiben?

    Mit „Supergirl“ von Reamon habe ich mich immer sehr verbunden gefühlt. Und Singstar gibt mir für diesen Song Höchstpunktzahl.

  7. Was bedeutet wahre Freundschaft für dich?

    Sich nahe fühlen, auch wenn einem Länder trennen. Trotz Entfernung immer Bescheid wissen. Ein Gesprächsthema finden, auch wenn man sich lange nicht gesprochen hat. Da sein, wenn’s brennt. Vertrauen und Vertrautheit.!

  8. Für wen oder was hättest du gerne mehr Zeit?

    Für die Familie, den Garten, die Freunde, für mich, für alles außer der Arbeit.!

  9. Was sind 3 deiner besten und 3 deiner schlechtesten Eigenschaften?

    Manche schätzen, manche hassen meine Neugierde und meine direkte Art. Genau wie ich schon mal hörte, ich sei der selbstbewussteste Mensch auf der Welt und  gleichzeitig mit einem ganz schlechten Selbstbewusstsein ausgestattet. Meine besten Eigenschaften sind auch immer meine schlechtestes Eigenschaften.
    Ich selbst schätze meine Kreativität und bedauere meinen Hang zu Chaos, chronischem Durcheinander und Unordnung. Auch das entspringt vermutlich derselben Quelle.!

  10. Wohin willst du unbedingt mal reisen?

    Nordlichter! Ich möchte unbedingt einmal Nordlichter sehen. Also muss ich wohl mal nach Lappland oder so, auch wenn das nicht unbedingt mein Traumziel ist. Indonesien ist auf jeden Fall dabei oder Indien abzüglich der unausweichlichen Diarrhoe!

  11. Was ist eines deiner Lieblingszitate?

    „Ordnung braucht nur der Dumme, das Genie beherrscht das Chaos“
    Einstein mochte ich schon immer unheimlich gerne 🙂

Teil zwei des Awardes besteht eigentlich darin, sich selbst 11 Fragen zu überlegen und 11 Blogs zu nominieren, damit ein breiteres Publikum auf neue Blog aufmerksam gemacht wird. Und hier muss ich gestehen: ich bin raus. 

Wer neue Blogs kennen lernen möchte, dem empfehle ich einen Blick auf meinen Blogroll. Die sind alle toll! Würde ich einem davon den Award weiterreichen, dann wären wir in sowas wie einer Endlosschleife gefangen. Denn die Meisten davon haben bereits den Keks am goldenen Band verliehen bekommen.

Und es ist ja nicht jeder Fan von Mitmachaktionen… Muss ich also keinen Zwangsverpflichten, auch wenn man jederzeit „Njet!“ sagen könnte.

Wer jetzt ganz dolle traurig ist und schon immer mal eine Nominierung haben wollte, der sagt mir bitte Bescheid. Ich werde mir umgehend 11 Fragen aus dem Ärmel schütteln und eine Nachnominierung vornehmen.

OKAY?

 

 

 

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Aufreger Nr. 4

Ich sitze hier in einem kleinen, dunklen und mit zusammengewürfelten Tischen und Stühlen möblierten Büro und versuche, die aufsteigende Übelkeit zu verdrängen. Das Büro gehört zu einer Polizeidienststelle, die in einer Art Baracke untergebracht ist und von außen eher aussieht wie ein Intershop auf der Transitstrecke Berlin-Zarrentin. Ein wirklich bemühter junger Polizist nimmt gerade eine Anzeige im Zweifingeradlersuchsystem auf wegen versuchten Betruges, Nötigung, übler Nachrede und Bedrohung. Ab und zu frage ich mich, was hier gerade passiert und fühle mich wie im falschen Film.

Lieblingskerl hat in einem gierigen Sparanfall versucht, bei Quoka ein Handy zu kaufen. Superschnäppchen! Alles ganz locker per Telefon abgeklärt. Der Verkäufer hat auch in wenigen Minuten das gute Stück eingepackt, zu UPS gebracht und an unsere Adresse versandt. Lieblingskerl sollte nur noch bei der Post das Geld anweisen. Für meine Begriffe etwas zu spät gingen bei ihm dann doch noch die Alarmglocken an, als ihm eine Sendungsbestätigung aus Kiew erreichte. Ohne Sendungsnummer. Auch die nette Frau bei der Post fand das seltsam und riet ihm, statt einer Überweisung lieber eine Anzeige zu tätigen.

Der Verkäufer fand das irgendwie nicht so gut, dass Lieblingskerl dann doch lieber von dem Angebot Abstand nehmen wollte und tobt seit dem. Das Handy klingelt in einer Tour, Mails ohne Ende. Er droht damit, uns Polizei, Feuerwehr und Taxis die ganze Nacht vorbei zu schicken (zum Glück haben wir hier keinen einzigen Pizzalieferservice). Dann würde Lieblingskerl endlich zahlen. Und abends kommen dann auch noch die Russen, wobei er offen ließ, was diese genau bei uns machen sollen. Aber es klingt irgendwie so, als wollten die nicht mit uns Kaffee trinken. Nach der russischen Spezialbehandlung würde Lieblingskerl es sich aber überlegt haben und die Kohle freudig rausrücken.

Dann kündigte der Handyman einen nicht näher bezeichneten Besuch in 25 Minuten an. Mit einer SMS von einem ukrainischen Handy aus, wie ich gerade von Herrn Polizist erfahre. 25 Minuten später stand dann pünktlich die Polizei bei uns vor der Tür. Eine Frau Schmidt rief sie zur Hilfe, weil Lieblingskerl sie bei mir zu Hause angeblich gerade zusammenschlägt. Die Beamten fanden nur weder Frau Schmidt noch einen prügelnden Lieblingskerl. Sie empfahlen allerdings erneut, eine Anzeige bei der Polizeidienststelle aufzugeben.

Und da sitzen wir nun. Bei mir läuft schon das Notfallprogramm an, ich werde wie vor Jahren erst mal an meinem Haus vorbei fahren, um zur Not das Gaspedal durchtreten. Ich rechne mit brennenden Autos und ärgere mich, dass ich noch immer keine Hausratversicherung habe. Heute Nacht stellen wir mal die Webcam in den Vorgarten. Vielleicht habe ich auch das dringende Bedürfnis, mal das hiesige Hotel auszuprobieren.

Danke, Klaus! Schieb Dir das S7 Edge Batman Edition in den Arsch und komm gut unter den nächsten Bus!