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Erschüttert

Sehr beunruhigt habe ich gestern erstmal im Internet und im Fernsehen nach Infomationen gesucht, als Facebook wieder einmal schneller war als das echte Leben. Im ersten Moment dachte ich nur: neeee! Das sind doch sicherlich Fake News und ich werde mich da nicht beteiligen… leider stimmte das nicht! Die Berichte waren so nah, so echt und beklemmend, dass kein Zweifel bestand: das ist die Realität. Der Terror ist in meiner Stadt angekommen.

Was für eine Welt ist das mittlerweile? Eine Welt in der man sich immer Sorgen machen muss, wohin man geht. Ob Angehörige, Freunde und Bekannte in Sicherheit sind. In denen man versucht, neuralgische Punkte zu meiden und nicht in das Auge einer Zielscheibe zu laufen.

Wie meidet man potentielle Angriffsziele, wenn man sich jeden Tag zur Arbeit begeben muss und einem die Wege über Bahnhöfe, Autobahnen und hin und wieder Flughäfen führten? Wie schützt man seinen Nachwuchs, wenn dieser Wandertag hat und Berlin nun mal häufig an diesen Tagen besucht wird? Ich weiß es nicht und es macht mir Sorgen.

Die Bilder dieses Sattelschleppers sind furchtbar, obwohl er in den Medien zweidimensional abgebildet ist. Was für eine Angst müssen die Menschen gehabt haben, als dieses tonnenschwere Monster über den Weihnachtsmarkt donnerte. Unvorstellbar, was mit Körpern geschah, die im Weg waren. Ich habe schon Angst, wenn ich auf dem Fahrrad von so einer Zugmaschine überholt werde.

Meine Gedanken sind bei den Opfern und den Angehörigen. Ich hoffe, alle haben die Kraft, weiter auf dieser Welt zu bleiben und können noch an das Gute glauben.

Diese Welt, in der sich Einzelne sich aufführen wie Richter und Henker in einer Person. Wie wenige Menschen ausreichen, um in der übrigen Welt Terror und Schrecken zu verbreiten.

 

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Einfühlungsvermögen in kniffeligen Situationen

Heute beim Zahnarzt, bei der Anmeldung:

„Tach, hier bin ich. Leider alleine- Lieblingskerl kann heute zu seinem Termin nicht erscheinen. Ihn hat ein ganz besonders fieser Männerschnupfen erwischt. Schlimmer Verlauf, ganz ganz übel. Wir rechnen mit seinem baldigen Ableben.“

„Ohhh, das tut uns sehr leid. Nehmen sie schon mal Platz!“

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Nach ein paar Seiten hochwichtiger Informationen aus der Promiwelt steht die Dame vom Empfang neben mir:

„Ich habe da was für Lieblingskerl vorbereitet. Hoffentlich teilt er meinen Humor und nimmt es mir nicht übel…“

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Der schwerkranke Lieblingskerl ist vor Lachen wirklich fast erstickt.

Er hat übrigens Husten. Extrem schlimm seit fast schon zwei Tagen. Und Fieber, dass bereits auf 37,4 Grad geklettert ist. Tragisch!

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Wundersam

Seltsame Dinge passieren mitunter im Büro!

Eine Zeit lang wunderten wir uns, warum auf Klo das Toilettenpapier rollenweise verschwand, nun wurde ein anderes Betätigungsfeld entdeckt: Erste-Hilfe-Kästen!

Bei uns hängt auf jeder Etage in der Teeküche ein kleines Schränkchen mit Pflaster, Verbandsmaterial und was man halt so braucht, wenn man sich wieder einmal an einem Briefumschlag fast den Daumen abtrennt.

EIGENTLICH sollte über jede Verletzung Buch geführt werden. Es könnte ja sein, dass sich eine kleine Verletzung in eine richtig fiese Sache auswächst und dann ist es super, wenn man im Nachhinein beweisen kann, dass es sich um einen Betriebsunfall handelte. Die Berufsgenossenschaft reißt sich ja ein Bein aus, um einen geschundenen Angestellten wieder flugs an den Schreibtisch zurück zu zerren. Deshalb: Buch führen! Verletzung eintragen! Dem Ersthelfer/ Vertreter zum unterschreiben hinlegen!

Und natürlich wird in einer gewissenhaften Firma auch einmal jährlich überprüft, ob auch der Inhalt noch der Norm entspricht, alles noch steril ist oder etwas nachgefüllt werden muss. Denn hin und wieder werden beispielsweise Pflaster für eine privat erlaufene Blase am großen Zeh eingesetzt oder der eingerissene Fingernagel notdürftig geflickt. So Kleinigkeiten halt.

Heute hat die Zählung ergeben: es fehlen 10 Dreieckstücher.

Bei aller Kreativität: wozu benötigt man 10 Dreieckstücher? Ich kann mir selbst bei einem schwer vorstellen, wozu ich das in einem kaufmännischen Beruf öfters benötigen würde. Wohlgemerkt bei einem Arbeitsunfall. Ständig Ellenbogen stoßen am Kopierer? Arm eingeklemmt im Fahrstuhl? Wieder so blöd auf dem Schreibtisch eingeschlafen, dass das Taubheitsgefühl nicht aus den Extremitäten weichen wollte und man sich den Arm besser am Rumpf festzurrte?

Den kuriosesten Unfall im Büro hatten wir mal zur Weiberfassnacht, als eine Kollegin nicht nur den Schlips eines Kollegen durchschnitt, sondern ihm auch noch mit der Schere in die Hand piekste. Sie haben darauf verzichtet, damit beim Durchgangsarzt vorstellig zu werden.

Aber Verbandstücher???

Ach: die Tüten für abgetrennte Gliedmaßen fehlen auch komplett. Gut- damit könnte man zumindest famos Reste von Geburtstags- oder Urlaubslagen einsacken…Es gibt Kollegen, die regelmäßig nach einer geschmissenen Lage mit Taschen durch die Teeküchen ziehen und abgrasen. Und über Nacht verschwinden auch immer alle leckeren Kekse und es bleiben nur die staubigen übrig.

Trotzdem ist mir nicht klar, was man mit 10 Dreieckstüchern anfängt. Zusammennähen für ein großes Laken, weil sich unerwartet Besuch angekündigt hat? Oder bei Schmuddelwetter immer ein Dreickstuch nehmen, um die Autoscheiben sauber zu wischen?

Leider gibt es immer wieder Geheimnisse, denen man wohl nie auf die Spur kommen wird!

Los ihr Baumwollfetischisten und Lappen-Liebhaber: was habt ihr mit den Dreieckstüchern angestellt?

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Aufreger Nr. 5

…aus der unendlich erweiterbaren Reihe „Lieblingskerl und seine Mischpoke“.

Sein Bruder mit Familie… Nee. Andersrum. Seine Schwägerin mit Mann (sein Bruder) und Tocher (seine Nichte) würden sehr gerne bei uns Weihnachten feiern. Insbesondere, weil sie (die Schwägerin) nicht bei ihren Schwiegereltern (also die Eltern von Lieblingskerl) feiern möchte.

Ob der Bruder hier überhaupt ein Mitspracherecht hat, ist nicht ganz klar.

Naja – jedenfalls hat sie sich (die Schwägerin) im Oktober lautstark mit den Schwiegereltern gestritten und seitdem herrscht dort dicke Luft.

Also soll bei uns gefeiert werden. Also Heiligabend – höchstwahrscheinlich muss am ersten Feiertag bei ihrer Mutter gefeiert werden. So ganz genau raus ist das noch nicht. Ob bei uns dann übernachtet wird, konnte ich auch noch nicht so ganz raushören.

Lieblingskerl teilte mir das ganz ohne Umschweife folgendermaßen mit: „Wollen wir nächstes Jahr mal in der Schweiz Ski fahren?“ – „Ah, Du meinst, Dein Bruder mit Familie haben sich für dieses Jahr zu Weihnachten bei uns eingeladen und wir dürften dann im folgenden Jahr den Gegenbesuch antreten?“ „Ja, so ungefähr…“

Jetzt kommt’s:

Bei uns kann aber nur gefeiert werden, wenn sich Lieblingskerl vorher mit seinen Eltern ausspricht.

Sonst wäre das ja total doof, wenn sich die Schwägerin später einmal mit den Schwiegereltern aussöhnen sollte und die dann erfahren, dass mit dem verstoßenen ihrer Söhne Weihnachten verbracht wurde, dann fällt das mißgünstig auf das eigene Ansehen.

Nee, is‘ klaar!

Emotionale Erpressung scheint bei ihm ja super anzukommen.

Übrigens habe ich seine Schwägerin und die Nichte noch nie gesehen. In über 3 Jahren hatte an mir und Sohnemann noch keiner von denen Interesse.

Dummer Weise habe ich vom Weihnachtsgeschirr schon 3 zusätzliche Teller bestellt… Könnte sie gerade in die Ecke pfeffern.