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Frohes Neues!

Oh my… Über ein Jahr nichts geschrieben. Uppsi.

2020 ist damit ohne Worte… In vielerlei Hinsicht!

Wo fängt man an, um eine gewaltige Lücke zu schließen? Anderen rate ich bei dieser Frage stets: vorne.

Also…. Das letzte Jahr war…anders. Alles war irgendwie anders. Jetzt müsste ich das allumfassende Corona thematisieren, mache ich aber nicht (später vielleicht), betrifft ja jeden Menschen, in unterschiedlicher Ausprägung natürlich, nur soweit: wir sind gesund.

Es gab so viel, was einfach nicht geeignet war, um es ins Netz hinaus zu posaunen. Vieles berufliches, was mich gedanklich schwer beschäftigt hat. Da kam ganz oft die Überlegung, wer hier vielleicht mitliest. Es kann ja schlecht sein, dass man aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht mehr erfahren darf, wer wann und warum einen freien Tag hat, da kann ich ja schlecht über Firmeninterna ratschen.

In dieser seltsamen Zeit hat es der Lieblingskerl dennoch geschafft, den Job zu wechseln und ich hätte das auch nur allzu gerne getan, doch es sollte nicht sein. Das hat mich sehr lange beschäftigt und zwischen dem Warten auf die eine bestimmte Stellenausschreibung, dem Bewerben, einem Gespräch und der Absage habe ich Hochs und Tiefs erlebt, die mitunter im Minutentakt wechselten. Ein äußerst ungeeignetes Thema für die Öffentlichkeit!

Durch eine glückliche Fügung kam bereits Ende 2019 ein sogenannter „Bruno“ in unseren Haushalt. Das ist quasi ein Brotback-Kettenbrief. Man erhält einen kleinen Sauerteigansatz, den man zu einem Teil zu einem Brot verwandelt und zu anderen Teil mit Bedienungsanleitung weitergibt. Das gab es früher für Kuchen- der hieß dann Hermann- und für herzhaftes -Siegfried. Für ein Bruno- Brot braucht man naturgemäß Hefe und Roggenmehl. Ich war also schwer genervt, als  irgendwelche Hamster anfingen, sich mit Mehl und Hefe zu bevorraten. Wer backt denn sonst mit Roggenmehl habe ich mich da gefragt, so einfach loslegen ist damit nicht. Vermutlich fliegt nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatum ganz viele Vorräte in die Tonne. In meiner Not fiel mir wieder ein, dass mir vor einer ganzen Weile eine aussortierte Getreidemühle angeboten wurde, auf diese Offerte bin ich dann nach der ersten großen Hamsterkauf-Welle zurück gekommen und mahle mir nun nach Bedarf selbst frisches Mehl- die Körner wurden zum Glück von den Preppern und Hortern verschmäht.

Am 18. März habe ich Rechner, Bildschirme, Tastatur und ergonomische Maus ins Auto verfrachtet und bin ins Home-Office entschwunden. Da bin ich immer noch. Ich schwanke auch da zwischen „großartige Sache!“ und „das grenzt ja an Einzelhaft!“. Die Wahrheit liegt wie immer in der Mitte und ja, ich bin dankbar, dass ich das problemlos kann und mein Brötchengeber das ermöglicht, aber ich verspüre auch die Isolation. Außerdem ist es eine Herausforderung, sich auf seine Arbeit zu konzentrieren, während Sohnemann in seinem Zimmer eine Videokonferenz führt, der Lieblingskerl eine Etage tiefer den Kaffee fertig hat, der Paketbote klingelt und die Waschmaschine trällert. Wenn man dann noch nebenbei eine Telefonhotline bedient… Naja, das ist natürlich jammern auf hohem Niveau! Wir sind dankeswerter Weise weder von Kurzarbeit noch Verdienstausfällen betroffen, insofern alles auszuhalten. Übrigens… Kennt Ihr den? „Wie lange bist Du schon im Home-Office?“ „Seit 6 Kilos!“ – Jep. Es gibt Tage, da bewegen ich mich zwischen Bett, Büro und Bad rund 350 Schritte und hasse meine Tracking-App.

Bedingt durch die Probezeit von Lieblingskerl gehörten wir zu den Wenigen, denen keine großen Reisepläne zunichte gemacht wurden. Trotzdem überkam uns bei der erstbesten Gelegenheit die Fernweh und der Wunsch nach ei, ner Option, jederzeit und relativ spontan Urlaub zu machen. Also haben wir uns recht spontan online(!!) einen Wohnwagen gekauft und diesen Mal eben am anderen Ende Deutschlands abgeholt. Grandios. Also wir wissen jetzt zumindest, wie wir künftig Urlaub machen. Wo bleibt die Frage….

Aber wir haben im letzten Sommer und Herbst insgesamt 4 Campingplätze in good old Germany besucht, einer davon war quasi „um die Ecke“ und es war sehr schön, auch mal Gegenden zu besuchen, die einem sonst zu nah, zu unspektakulär, zu langweilig und uninteressant erschienen. Alles hat seinen Reiz, man muss nur hin und wieder genauer hinschauen!


Außerdem finde ich Facebook zunehmend doof. Damit kann ich nahezu nichts mehr anfangen. Immer wenn ich da rein gucke, sehe ich Beiträge, die meine Laune rasch Richtung Nullpunkt bringen. Ich mag politische Posts nicht, vor allem wenn sie sich verdammt nah am rechten Rand bewegen. Aber ich bringe es nicht übers Herz, Freunde auszusortieren. Twitter habe ich gar nicht und auch nicht Tiktok und fühle mich dabei alt. Instagram hingegen liiieeeebe ich! Vielleicht macht mich das mittelalt. Außerdem habe ich graue Haare entdeckt *mimimiiiii*

Soweit zu meinem „was in den letzten 400 Tagen geschah“…

Ich muss jetzt wieder öfters hier schreiben, gegen den Home-Office/Corona-Blues, Wörter loswerden, das Gefühl von sozialen Kontakt haben.

Schöne Grüße von hier und bleibt gesund

Eure Martina Carmen Luise, die noch mindestens bis Ende März daheim bleibt und an der körpergerechten Ausformung der Sitzkuhle auf der Couch arbeitet