Gestern hatte Deutschland Geburtstag. Deutschland 2.0.
Mittlerweile auch 25. Glückwunsch!
Bei der Gelegenheit habe ich der ehemaligen Mauer einen Besuch abgestattet. Das Fernsehprogramm war mir nämlich… Äh… Zu einseitig.
Naja- eigentlich passiere ich die ehemalige Grenze jeden Tag. Zweimal. Einmal auf dem Hin- und einmal auf den Rückweg.
Das ist diese rote Linie. Dieser grüne Dschungel ist übrigens Berlin. Also diese große Stadt; nicht das kleine Nest in Schleswig-Holstein. Echt jetzt!
Vor 15 Jahren bin ich hier her gezogen. Von Berlin nach Brandenburg. Ziemlich genau 500 Meter hinter die Mauer. Vom Westen in den Osten.
Damals hieß es, diese einzige Straße wird noch… Naja… Halt eine echte Straße. Dieser Behelfsweg ist einspurig und man muss in Parkbuchten ausweichen, um den Gegenverkehr vorbei zu lassen. Das sollte sich ändern. Zuletzt habe ich im Jahr 2000 davon in der Zeitung gelesen.
Heute sieht das immer noch so aus:
Das einzige, was in der Zeit ersetzt wurde, ist die Steinerne Brücke. Die führt über einen Kanal, der kein Wasser mehr transportiert und an einer Seite schon zugeschüttet wurde, aber wer weiß schon so genau was hier passiert wenn die ganzen Pole abschmelzen. Wir wären zumindest vorbereitet.
Diese Steinerne Brücke, die lustiger Weise aus Holz war und sehr verdächtig rappelte und zappelte in ihren letzten Tagen Anno 2001, wurde also ersetzt. Das hat das Land Brandenburg finanziert. Und so richtig dicke hamses hier eigentlich ooch nicht.
In den letzten Tagen bezog eine Baufirma Stellung vor diesem einspurigen Nadelöhr und ich hoffnungslose Optimistin fing schon an zu phantasieren…
Nö, die Straße wurde nicht ausgebaut. Dafür der Mauerweg.
Berlin hat jetzt einen astreinen glatten Fuß- und Fahrradweg. Der ist ungefähr 1500 Meter lang und führt an einer Seite am Laßzinssee herum. Den kennt zwar kein Mensch und an das Ufer kommt man an keiner Stelle heran, aber die 3 Fußgänger am Tag und 5 Radfahrer haben es jetzt richtig nobel unterwegs. Also für eineinhalb Kilometer.
Die vielleicht 5000 Autofahrer sollen sich halt weiter eine Fahrspur teilen. Die sind ja schließlich schon groß!
Alternativ könnte man die Straße auch komplett schließen. Führt ja schließlich durch den Spandauer Forst. Und durch viel schützenswerte Natur. Das kommt aber vermutlich erst zum tragen, wenn eine heftig umstrittene Umgehungsstraße voll durch Naturschutzgebiet führt.
Ey, wenn man Bürger mal so richtig verarschen will, muss man in die Politik gehen! Ich habe davon ja keine Ahnung. Nur so ein Gefühl, dass hier irgendwas schräg läuft.
Na egal.
Happy Birtday Wiedervereinigung!