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…und das sagt mein Kater zum Abendspaziergang:

Zugegeben: viele Worte kann er nicht. Das Ganze läuft eher nonverbal ab, aber mittlerweile verstehe ich jede Regung in seinem ausdrucksstarken Gesicht und kann jede Geste deuten, also habe ich für Euch die folgende Konversation übersetzt.

Lieblingskerl und Icke planen den Abendspaziergang, suchen uns bequeme Klamotten und Turnschuhe. Kalle bemerkt das genau so schnell, wie er Urlaube oder einen Tierarztbesuche ahnt. Oder riecht. Weiß auch nicht, wie er das genau macht.

Kater Kalle: „Ach, ihr wollt Euch wohl heimlich davonschleichen? Das läuft mal so gar nicht!“

Lieblingskerl: „Na komm, Kallemann, wie wäre es mit einer Hand voll Leckerli?“

Kater Kalle: „Au fein! Bin dabei!“

Jetzt müssen die Leckerli auch mindestens eine Minute die kleine Fressmaschine beschäftigen. Sonst wird das nix.

Hin und wieder ist die Leckerlitüte auch ziemlich leer oder ich suche noch meine Turnschuhe, während der Snack bereits verspeist wurde.

Dann ist man kaum auf der Straße angekommen und hört bereits das typische „Klapp!“ der Katzenklappe.

Kalle: „HAAALT! Wartet auf mich! Ich komme mit!“

Wir: „Na, abhalten können wir Dich ja wohl nicht, oder?“

Kalle: „Mehr Futter könnte mich vielleicht noch umstimmen. Wollt ihr das ausprobieren?“

Wir: „Sehr witzig. Dann komm doch einfach mit. Wir gehen jetzt.“

Kalle: „Ich bleibe Euch dicht auf den Fersen!“

…………………………..

Kalle: „So, das genügt doch jetzt, oder?“

Wir: „Machst Du Witze? Wir sind gerade mal 100 Meter gelaufen!!!“

Kalle: „Mir reicht das. Ich bleibe hier jetzt sitzen und miaue herzzerreißend.“

Wir: „Mach doch.“

Kalle: „MIAAAAAAOOOOOOOUUUUUU!“

Wir: „Also, entweder gehst Du alleine die läppischen 100 Meter alleine nach Hause oder Du hälst die Schnute und kommst mit.“

Kalle: „Na gut – komme ich halt mit.“

………………………………..

Kalle: „MIAAAAAAAAAAAAAAAAAOOOOOOOOOOOOOOOOOOOUUUUUUUUUUU!“

Wir: „Kalle! Schnauze!“

Kalle: „Bis zur nächsten Ecke komme ich noch mit. Und dann solltet ihr wirklich wieder nach Hause gehen.“

Wir: „Warum?“

Kalle: „MMMMMMMMMMRRRRRRRRRRRRAAAAAAAAAAAAAAAUUUUUUOOOOOOO!“

Mittlerweile werden wir von ungefähr 3 Katzen aus der Nachbarschaft sehr interessiert beobachtet. Die haben sich alle mit einem gebührenden Sicherheitsabstand auf die Straße begeben und rätseln, warum wir unseren Kater so derart quälen müssen. Immer diese herzlosen Menschen!

Wir: „Hab Dich nicht so albern, Kalle. Du musst nicht mit uns spazieren gehen.“

Kalle: „Aber was soll ich ohne Euch zu Hause?“

Wir: „Fläz Dich auf die Bank in der Veranda und mach ein Nickerchen!“

Kalle: „Nö.“

Icke: „Schatz, ich muss dringend noch Schritte auf der Fitbit sammeln, sonst habe ich nicht den Hauch einer Chance gegen Trix und Care!“

Lieblingskerl: „Dann geh ich mal mit dem Kalle zurück nach Hause, eh der hier kollabiert.“

Kalle: *grinst einmal im Kreis* „Geht doch! Ich geh schon mal vor, Papa, kommst Du?“

Daheim angekommen steuert Kalle zielstrebig die Bank in der Veranda an und macht ein Nickerchen. Mit Papa daheim schläft es sich einfach viel besser.

Lieblingskerl: „Na klasse….“

 


Variante 1:

Lieblingskerl: „Na Kalle, Leckerli?“

Kalle: „Willst Du mich verscheißern? Ihr wollt doch nur spazieren gehen und ich werde mit zwei kleinen Bröcken abgespeißt. Läuft nicht!“

Kalle dreht sich grußlos um und geht schnurstracks zum Zaun und legt sich auf den Pfeiler am Gartentor. Mikas sitzt dort bereits.

Wenn wir jetzt losgehen, haben wir einen treuen Gefährten, der wortlos mitkommt, bis uns der erste Hund begegnet und einen, der an der nächsten Ecke röhrt wie ein Hirsch. Ab und zu schaffen wir es auch einmal „um den Block“ mit beiden Katern im Schlepptau. Aber eine größere Runde… Ohne digitalem Folterknecht am Handgelenk hat man da schon hin und wieder Lust, den Abend auf der Couch zu besiegeln. Also braucht man jetzt eine WIRKLICH volle Tüte Leckerli, die man mit viel Getöse öffnet und serviert und dann muss man bis zur nächsten Ecke rennen, um möglichst schnell aus dem Sichtfeld zu verschwinden.

Wenn man anschließend nach Hause kehrt:

Kalle: „Na, ihr unfairen Dosenöffner? Habt ihr mich wieder ausgetrickst? Das merke ich mir! Geh weg, Mama, fass mich nicht an! Ich beobachte Euch!“ *fauch*

Variante 1a: Kalle ist für den Rest des Abends nicht mehr zu sehen. Und auch am nächsten Morgen nicht. Liebesentzug.

 


Variante 2: Ich ziehe in der Veranda die Schuhe an und Kalle sehe ich weit und breit nicht.

Lieblingskerl: „Ist der Kallemann zu sehen?“

Icke: „Nö – die Luft ist rein!“

Lieblingskerl: „Hast Du unter dem Auto geguckt? Oder unter der Hecke? Manchmal liegt er auch bei den Nachbarn…. nein, er ist unter dem Auto. Siehst Du? Lag hinterm Reifen. Hat uns sofort entdeckt!“

Kalle: „Au fein. Gehen wir spazieren? Ich bin dabei!“

Und dann beginnt die Geschichte von vorne….

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Besuch vom Tierarzt

Bei uns auf dem Dorf besucht man mit seinen Lieblingen nicht den Tierarzt, sondern der Tierarzt besucht einen zu Hause.

Genauer gesagt eine Tierärztin. Ihr ist es lieber, die Mitbewohner in vertrauter Umgebung zu impfen, damit die keinen Transportstress haben.

Mir ist das auch lieber – denn sobald die Katzenbox ins Haus geholt wird, ist von Kalle nüscht mehr zu sehen.

Im letzten Jahr war das auch schon so ein Akt – er verschwand mehrmals via Katzenklappe in die Freiheit (die er kurzerhand auf seiner Flucht in 2 Teile zerbrach) und ließ sich draußen nur einmal mit Klappern an der Futterdose einfangen. Beim zweiten Mal hatte er den Trick durchschaut und drehte sich noch nicht mal nach dem Geräusch um. Eigentlich gelang das Festsetzen nur, weil bei seinem 2. Fluchtversuch ein Auto die Straße entlangfuhr und er – vorsichtig isser ja – doch lieber stehen blieb. In dem Moment konnte ich mich auf ihn stürzen.

Dieses Jahr haben wir in Kalles Anwesenheit noch nicht mal „Tierarzt“ gesagt. Sicher ist sicher. Einfach so tun, als wenn nichts weiter wäre… ein ganz normaler, entspannter Tag. Er war auch bis schätzungsweise 17:25 in Sichtweite. So berichtete mir jedenfalls mein Lieblingskerl via Handy. Als die Tierärztin allerdings um 17:30 eintraf… war von Kalle weit und breit keine Spur mehr. Trotzdem heute das Mittagessen für die Katerbande ausfiel, damit man den Futterjoker zur Not noch ausspielen konnte. Selbst Rascheln mit Trockenfutter, rufen und Tütenrascheln führte nicht zum Erfolg. Also konnte heute nur Mikas geimpft werden.

Aber noch sind wir schlauer als er: wir sollen doch einfach anrufen, wenn er im Haus ist. Dann kommt die Ärztin schnell vorbei und verpasst ihm die nötige Impfung. Ich hoffe, er lernt bis dahin nicht das Durchtrennen von Telefonkabeln und Apportieren von schnurlosen Telefonen…

Kalle – unsere Diva
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Mikas – immer voll gechillt
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Das Ossi-Wessi-Schwan-Ding

Für meine Waldfrieden-Mädels

Das vielleicht Schönste an der Kur war der See.

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Insbesondere bei 36 Grad im Schatten (kaum vorhanden).

Gut- mit Ausnahmen. Das tapfere Mädel, die sich am Seeufer einen Holzpfahl in den Oberschenkel rammte, aber trotzdem weiter schwimmen ging, fand vermutlich wasserdichte Pflaster viel schöner. Und ihr Bruder, der in der undurchdringlichen Tiefe lebensbedrohliche Wesen vermutete, der sah das vermutlich auch anders. Bei der zuckersüßen Familie Schwan mit ihren vier Plüschies waren aber alle gleichermaßen verzückt.

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Umso schockierter waren alle, als am letzten Abend unserer Kur Papa Schwan eine Angelschnur aus dem Schnabel hing. Noch mit Blei dran und vermutlich einen Haken am anderen Ende- der jetzt im Hals steckte!

Meine leise Hoffnung, die Kinder am Steg würden es nicht bemerken und ich selbst könnte es ignorieren, wurden durch Kinderschreie unterbrochen, bevor der Gedanke zu Ende gedacht war. Mistmistmist. Was nun?

Vielleicht Papa Schwan mit Futter anlocken und an der Strippe ziehen… Schwierig, doch einen Versuch wert. Insbesondere ohne Futter. Aber irgendwas essbares liegt bei Mutter-Kind-Kuren selbst auf dem Schwimmsteg rum. Die Banane erwies sich nicht als optimal und der Angelmais als zu Ende, bevor Papa genug Vertrauen fasste, um nah genug ran zu schwimmen. War auch nicht so einfach mit einer Horde Kinder, die Angst hatten, dass Familie Schwan Finger abbeißt und Arme ausreißt. Oder wegen der Angelschnur das Familienoberhaupt demnächst bei einer (Achtung! Wortspiel!!) Seebestattung für immer verabschieden muss.

Aber ignorieren ging ja nun auch nicht. Also zur mobilen Allzweckwaffe greifen und erstmal nach Tierrettung und Naturschutz googlen. Die erste Telefonnummer bot nur einen Anrufbeantworter an. Die zweite war nur für Haustiere zuständig und die dritte war die Feuerwehr.

Ein bisschen blöd kam ich mir schon vor, für so ein Geflügel die 112 zu wählen, aber sieht man nicht ständig Reportagen über Rettungsaktionen für sämtliche Wildtiere?

Egal. Jetzt musste der Gesprächspartner nur davon überzeugt werden, dass Schwanrettung total wichtig ist. Also habe ich die Anzahl der weinenden Kinder stark übertrieben, schon das Blei im Schwan reingeredet und über die Wirkung auf die Psyche aller Augenzeugen schwadroniert. Herr Notrufzentrale war auch erstaunlich schnell bereit, für 50 traumagefährdete Erdenbürger ein Einsatzkommando zu mobilisieren. Wir sollen schon mal an der Straße warten, um den Rettungskräften den Weg zum sterbenden Schwan zu weisen (die Wortwitze überschlagen sich heute förmlich).

Familie Schwan war unterdessen entschwunden. What the f***?!? In dem Moment habe ich mich ernsthaft gefragt, was ich da angestellt habe. Als dann noch die Frage aufkam, wieviel einem so ein Feuerwehreinsatz eigentlich Kosten würde, wurde mir echt schlecht. Nein- das hatte wirklich nix mit Magen-Darm zu tun!

Zum Glück fiel dem Sohnemann ein, dass wir die Schwäne garantiert an ihrem Schlafplätze wieder finden können. Also nix wie hin!

Die halbe Stunde Wartezeit habe ich versucht, den Kindern interessante Fakten zur gleich folgenden „Retter im Einsatz Liveshow“ zu vermitteln. Wie sind die Telefonnummern der Polizei und Feuerwehr? Erste Hilfe kann auch ein Anruf sein. Und wusstet ihr, dass tatsächlich so viele Fernsehkonsumenten annehmen, die 911 aus den amerikanischen Filmen wäre sowas wie eine weltweite Hilferufnummer, dass man diese mittlerweile auch hier wählen kann? Zwischendurch ließ ich mich noch von einer Wespe stechen und mich mit der Horde Kinder in Badehose und Handtuch von den Eingeborenen begaffen.

Nach der halben Stunde rief Herr Notrufzentrale erneut an. Es gab technische Problemchen und er konnte erst jetzt den Notruf weiterleiten. Aha. Das ist ja toll. Wo kommt denn jetzt die Feuerwehr her? In welcher Richtung muss ich meine Hoffnung senden? Na, meinte er, die kommen aus Buckow! In dem Moment heulte die Sirene der freiwilligen Feuerwehr los! Voll live!!

Ich habe dann noch gewagt, vorsichtig anzufragen, was mich der ganze Spaß eigentlich kosten würde…?

„Meist sind das so um die 1.000,00 Euro!“

„Sie verarschen mich doch jetzt, oder?“

„Wie kommen Sie darauf?“

„Man hört doch so Geschichten…“

„So? Welche denn?“

„Halt so über gerettete Katzen aus Bäumen…“

„Gute Frau, wie viele Katzengerippe haben Sie schon auf Bäumen gesehen?“

„Äh…?“

„Sehn se, die kommen nämlich alle runta! Noch nie is ne Katze auf nem Boom verreckt!“

„Und jetzt im Ernst?“

„Neee, dat kostet sie nüscht. Es ist ein Wildtier, sie haben das nicht verursacht und sie wollen schließlich nur helfen. Helfen kostet nix.“

Puh!

Das folgende Spektakel hätte ich eigentlich filmen müssen! Das glaubt mir kein Mensch! Aber ich hatte die Kids gerade daran erinnert, dass wir hier keine Party feiern, sondern jetzt voll betroffen sind und mit dem Schwan mitleiden. Da fand ich die Touristen-Nummer irgendwie unangebracht. Ihr müsst mir jetzt mal ohne Beweise glauben.

Also das war so: erst fuhr mit fett Blaulicht und Tatütata der Leiterwagen vor. Drei Männer und drei Frauen an Bord. Dann kam die Einsatzleitung mit einem VW-Bus. Auf dem See traf fast gleichzeitig ein Schlauchboot ein, der von der Seeseite aus den Schwan suchte. Und dann kam noch ein versprengter Feuerwehrmann mit dem Fahrrad hinterher. Mittlerweile stand auch schon die Dorfjugend Gewähr bei Fuß und die Gäste der umliegenden Lokale kamen rübergeschlendert.

Jetzt wollte ich unsichtbar werden. Klappt nur leider nie, so dass ich kleinlaut die Frage nach dem Feuer? Unfall? Wasistlos? mit „Schwan hat Angelschnur gefressen“ beantwortet habe. Die ersten Schaulustigen verließen unter abfälligen Bemerkungen die Bühne. Herr Feuerwehrmann lachte freundlich und meinte, Papa Schwan hat seit dem letzten Jahr die Strippe da zu hängen. Jetzt kam ich mir wirklich blöd vor. Ich bat ihn noch, mir schriftlich zu bestätigen, dass sowas für Schwäne total normal ist und sie daran nie und unter keinen Umständen verenden. Ich müsse das nämlich 100 weinenden, traumatisierten Kindern erklären. Übrigens war am Papa Schwan die letzen 13 Tage weit und breit keine Angelschnur zu sehen.. Und Papa Schwan ließ sich in dem Moment sehr effektvoll total erschöpft zu Boden sinken. Auf den ist Verlass!

Dann ließ sich der Feuerwehrtrupp überreden, doch mal gucken zu gehen. 10 Mann kreisten die Schwanenfamilie ein und beratschlagten, während die anderen 6 halt so rumstanden. Nach einer gefühlten Ewigkeit wurde Papa Schwan vom Rest der Familie separiert, die heftig aggressive Mama Schwan isoliert und einer hielt den Körper fest, während ein zweiter sich den Schnabel schnappte. In dem Moment kam von hinten der ruf des Einsatzleiters, der ziemlich genervt das Kommando gab, den Einsatz hier sofort abzubrechen.

Erneut kam ich mir total bescheuert vor, doch der Feuerwehrmann am Hals rief, er hätte es gleich. Und zog dem Schwan einen echt großen Haken aus dem Schlund. Ein Aalhaken von ungefähr 4 cm Länge und 2 cm Breite. Da brat mir doch einer nen Schwan!

Was waren wir erleichtert!

Mittlerweile war es halb Zehn, die Kinder überdreht und unser Abschlussektchen garantiert pupswarm.

Doch damit nicht genug!

Das am See verbliebene Trüppchen hatte sich zwischenzeitlich mit dem Nachbarn ein heftiges Wortgefecht geliefert. Dieser äußerte sich sehr ungehalten darüber, wie man denn nur für einen Vogel die Feuerwehr rufen könnte! Ein Wort gab das andere und die wortgewaltige Frau S. aus M., eindeutig als Bewohnerin der alten Bundesländer zu identifizieren, musste sich dann anhören, dass „nur ein blöder Wessi“ auf solche Ideen kommt! Nö, das war ein Ossi, der den Notruf tätigte!!!! Das würde niemals ein Ossi machen wurde gekontert und weitere Feinheiten des Gespräches habe ich ja leider verpasst… Immerhin reichte die Lautstärke aus um in der Klinik mit „na, du blöder Wessi!“ begrüßt zu werden. Herr Nachbar wird NIE erfahren, dass ich zwar in Brandenburg wohne, doch waschechte Berlinerin bin. WESTberlinerin…

Ist das nicht arm, dass sowas nach über 24 Jahren des Mauerfalls noch irgend eine Geige spielt???

Aber was soll’s. Wir haben Papa Schwan das Leben gerettet. Das gibt garantiert volle Punktzahl für’s Karma!

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Ich wünsch mir ne kleine Mietzekatze…

Hat se doch! Mag da so mancher denken.

Denkste! Denn seit der Lieblingskerl Einzug in unser aller Leben gehalten hat und anfangs den Futterdienst übernehmen durfte (zum Punkte-Sammeln), ist die Katerbande voll auf Papa geeicht.

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Insbesondere Mikas… Der hat entdeckt, dass der Papa so einen ungemein bequemen Kuschelbauch hat, dass er jede, aber auch wirklich jede Gelegenheit nutzt, um sich auf die Plautze zu schmeißen den Adoniskörper zu betten.

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Reifenwechsel und Papa am Boden? Schnell raufklettern und schmusen. Papa schneidet mit der Bohrmaschine Löcher in Wände? Ach, der Höllenlärm und der Dreck stören nicht weiter… Da kann man doch trotzdem im Schoß sitzen und kuscheln. Und überhaupt wird ständig gelauert, ob demnächst irgendwo Platz genommen wird. Zur Not schläft das kleine Fellmonster einfach auf Lieblingskerls Stammplatz- da verpasst er garantiert keine Schaffenspause!

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Tierische Radtour

Der Mikas ist im Grunde seines Herzens ja eher Hund als Kater. So hört er ziemlich zuverlässig auf seinen Namen wenn man ihm ruft und bei Fuß geht er auch ohne Aufforderung- was morgens mitunter recht anstrengend wird, wenn er sich auch Treppe runter stets dicht um die Beine schlängelt.

Gestern wollten wir noch abends eine kleine Radtour machen. Mikas wollte natürlich mit und so rannte er die halbe Straße neben den Rädern her. Meinem Lieblingskerl war das irgendwann zu doof, ständig auf den kleinen Kerl zu achten, der sich dicht um die Fahrräder schlängelte und so bot sich mir für den letzten Teil der Straße folgender Anblick:

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Ging gut bis zur ersten Begegnung mit einem echten Hund. Dann trat Mikas lieber hinter den Zäunen den Heimweg an…

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Katzenjammer

Ach, was wäre das Leben nur ohne Katzen!

Aktuell viel entspannter…

Kurze Vorgeschichte: im Urlaub steht die Nachbarin des Hotels etwas hilflos im Hof rum, im Arm ein kleines Fellbündel. Ihr sei eine Katze zugelaufen und sie könne sie nicht behalten, ihr Hund hat sie bereits auf den Apfelbaum hoch gejagt. Alle sind begeistert, Katzi ist süß und schmusig, Sohni und ich bekommen glänzende Augen.

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Als meine Mom anmerkt, wir wollten doch immer eine zweite Katze haben und die Gelegenheit wäre günstig, geht alles ganz schnell.

Wir nennen die Kleene Mika- nach dem Hotelkater Mikas, der irrtümlich für ein Mädchen gehalten wurde und zunächst auch Mika hieß.

Katzenkind wird ganz unkompliziert über die Grenze geschmuggelt in Deuschland eingebürgert und alle sind glücklich.

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Alle? Kater Kalle is not amused über den Nachwuchs. Kein freudiger Empfang, kein angeborener Papa-Instinkt.

Alsbald stellt sich heraus, das auch wir einen Mikas haben!!!

Nun, das erklärt, dass Kalle nur noch grollt und faucht. Mist.

Heute war der Tierarzt bei uns zu Hause. Sehr praktisch, wenn man einen Autohasser und Tierarztverweigerer im Haus hat. Leider riecht Kalle den Braten und ist erst mal wech. 10 Minuten nach dem Termin liegt er, als wäre nix dabei, seelenruhig im Strandkorb und tut so, als wäre er nie wo anders gewesen.

Was er nicht weiß: der Tierarzt war noch gar nicht da! HÄHÄÄ!

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Entsprechend übellaunig ist er dann, als er ins Haus verfrachtet wird. Alles wird angefaucht. Ich warte lieber vor dem Haus; Kalle sieht so aus, als würde er einem liebend gern mit einem Prankenschlag den Kopf vom Hals abtrennen. Nach einer Minute hat er die geschlossene Katzenklappe zertrümmert und stolziert durch den Vorgarten. Wir sind schneller und nehmen den Flüchtigen fest.

Katzenklappe wird mittels Pfandkiste verrammelt und mit Altpapier beschwert. Puh. Nochmal gut gegangen. Bis Sohnemann mal kurz die Tür öffnet *whooosch*

Zum Glück hält er auf der Straße kurz inne, weil ein Auto naht. Wir stürzen uns auf ihn und ich muss ihn voll in den Schwitzkasten nehmen.

Tierarzt kommt mit 1 Std und 7 Minuten Verspätung. Meine Nerven hätten keine 10 Sekunden länger ausgehalten.

Kalle erhält seine Impfung unter Zurhilfenahme einer dicken Decke. Jetzt mag er auch Arme beißen bis die Elle kracht und Gesichter zerkratzen. Nach dem Pieks darf er raus- mal gucken, wann wir DEN Wiedersehen…

Mikas ist gesund und beherbergt darüber hinaus Ohrmilben und Flöhe. Wäre ja sonst auch zu schön gewesen!

Nächster Termin in 4 Wochen… Und ich soll bitte sagen, dass 2 Tierärzte kommen sollen zwecks gemeinsamer Dompteurnummer für Kalle.

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Augen auf beim Türenschließen

Ich bin tierlieb. Echt. Alle Bekannten, die ihre Katzen abgeben mussten, haben zuerst mich gefragt. Und ich habe immer „Ja“ gesagt. Sogar aus dem Tierheim habe ich schon Katzen geholt. Selbst als meine Nachbarn weg zogen, hat ihr Kater die Koffer gepackt und ist offiziell bei mir eingezogen. Lungerte eh schon immer bei mir rum. So kommt man schnell mal auf 3 Stubentiger. Auch wenn die Nachbarn im damaligen Elternhaus Omas Pflegekatze suchten, lag sie verpennt bei mir irgendwo im Zimmer. Auch sie wurde dann ganz förmlich dauerhaft mir übergeben.

Heute hatte ich einen recht entspannten Morgen. Erst war ich laufen, dann wurde der Sohnemann für die Schule abgefertigt, Brote geschmiert, nicht genehmigte Dinge aus der Schultasche konfisziert, dann gab es für mich noch einen Kaffee und eine Dusche und als ich dann ins Auto stieg, entsprang dem Gefährt ein etwas desorientierter Kater. Der arme Kalle musste eine ganze Nacht in meinem Mutterschiff verbringen und fand das gar nicht gut!!!

In seiner Verzweiflung hat er versucht, sich durch den Kofferraum zu buddeln und hat dabei die Dichtung zerlegt. Genützt hat es ihm nichts – dafür bin ich sehr auf das Dichtungsverhalten beim nächten Dauerregen gespannt.

Als ihm dann ein menschliches – pardon – tierisches Bedürfnis überkam, hat er sich glücklicher Weise für die verträglichste aller Versionen entschieden und die gummierte Fußmatte gewählt. Den Rest regelt gerade ein Textilerfrischungsspray. Alles gut.
Schlaues Kerlchen.

Nur dieses in offene Autos spingen muss er künftig noch mal überdenken!

Kater Rübe (leider schon im Katzenhimmel… oder den ewigen Jagdgründen für Katzen und Singvögel (anderes Thema…)) habe ich so auch schon mal versehentlich gequält. Der kam immer angerannt, wenn ich mit dem Auto nach Hause kam und sprang wahlweise auf die warme Motorhaube oder in den Innenraum – könnte ja sein, dass sich etwas Essbares drin befindet! Er hatte jedoch etwas mehr Glück als der arme Kalle. Da fiel mir nämlich der Verlust eines Haustieres noch zeitnah auf (weil noch kinderlos) und ich schaute am späten Abend nach seinem Verbleib. Einem gedämpften Miauen folgend fand ich ihn dann auf dem Fahrersitz – Pfoten auf der Armlehne und mit völlig beschlagen gejaulten Scheiben. Dafür ohne Pinkelpanne…

Aber im Grunde meines Herzens bin ich sehr tierlieb!