Was jährlich wiederkehrt ist Tradition!
Auch dieses Jahr traf sich ein wilder Weiberhaufen, der sich ursprünglich mal bei mehr oder weniger erfolgreichen Abnehmversuchen im Universum des World Wide Web erst lesen und dann kennen und schließlich lieben gelernt hat, um gemeinsam den Avon-Frauenlauf zu bestreiten (jaahaaa, wir können auch sportlich!).
Im Vorfeld gehen hierzu immer geschätzte 3782 Kurzmitteilungen per WhattsApp über den Äther, um das Pasta-Loading (Kohlehydratspeicher auffüllen!), die Anreise, Übernachtung, die Aftershowparty sowie eine kleine Getränkeauswahl abzuklären. Auch dieses Jahr habe ich 2 Tage Powerputzen absolviert und alle Schlafmöglichkeiten im Hause MCL hergerichtet und 8x Bettzeug neu aufgezogen (inclusive der Betten der ständigen Bewohner :-).
Dieses Jahr gab es übrigens keine Getränkeunfälle und diesbezügliche Totalausfälle am Start!
Was vermutlich immer bleiben wird, ist, dass ich kurz vor dem Event echt zweifele, warum ich immer so bescheuert bin und mich überhaupt anmelde! Menschenmassen und von aufgebrezelten Schaulustigen begafft werden ist mir ein Greuel. Also hängen die Mundwinkel und die Miene ist deutlich verdunkelt. Ich habe kein einziges vorzeigbares Foto von mir gefunden und das Siegergruppenbild in pinken Shirts mit Medaillen um den Hals und einem glückseligen Grinsen im Gesicht haben wir irgendwie vergessen. Lag vielleicht auch daran, dass einem der Ostwind das Lächeln vertrieb und der immer wieder aufkommende Regen einem schnell die warmen Klamotten empfahl überzuziehen. Ihr müsst mir also mal einfach so glauben, dass ich tatsächlich mitgemacht habe!
Mit kurzem Lapsus am Anfang… Weil ich recht kurzentschlossen vorher nochmal Pipi gehen musste, haben Pu und ich unseren Start verpasst! Echt jetzt!!! Da die 5 Minuten später startenden Nordic-Walkerinnen auch schon in der Startgasse standen, kamen wir einfach nicht mehr weiter nach vorne… Wo wir dann noch den Staub der bereits gestarteten Walkerinnen hätten bewundern können. Also lieber nicht nach vorne kämpfen und besser so tun, als hätten wir unsere Stöckchen verloren *pfeif*
Pu ist zum Glück nicht nachtragend und hat mich die ganze Zeit motiviert und angefeuert, hat Durchhalteparolen gebrüllt und mich schlussendlich am Patschehändchen gepackt und gezogen wie eine Bärenmutter. Dafür, dass sie nach einer OP eigentlich noch in der Schonzeit ist und ich aus Zeit- und Faulheitsgründen null vorbereitet war, waren wir überaus zufrieden mit unserer persönlichen Bestzeit bei 5 km Walking.
Unfassbar gut war natürlich das Gefühl, als wir irgendwann zum vorausgehenden, verpassten Feld der Läuferinnen aufschließen und nach und nach eine nach der anderen überholen konnten! Jedes Mal innerer Jubel und einmal Winnerflosse abklatschen!
Und auf alle anderen Mädels bin ich mächtig stolz! War anfangs Joggen noch ein Fremdwort irgendwo zwischen Jogi-Bär und Joghurt, so sind die meisten in dieser Disziplin echte Könnerinnen! Kerstin und Chrissi haben gut durchgehalten bei den 5 und drei haben sogar die 10 km gerockt! Duni und die Laufanne sind bereits echte Marathoninnen und eine auf dem besten Weg dort hin:
(ja Maddinsche- ich seh Dich schon forrestgumpmäßig rennen und nicht mehr aufhören!)
Hach. Im Ziel hab ich dann auch wieder das verlorene Lächeln gefunden, das auch die verschollene Motivation mitbrachte. Ich werde mich also auch im nächsten Jahr anmelden!
Und natürlich werde ich trotzdem vorher wieder nörgeln und jammern. Das ist schließlich Tradition!