Jaaaaa. Da war noch was!
Trix wies mich unlängst darauf hin, dass ich doch konsumfreier werden wollte. Stimmt. Wollte ich.
Geklappt hat das…. nicht wirklich!
Das selbst gesetzte Ziel, das ein ganzes Jahr durchzuziehen, ist kläglich gescheitert.
Erst hat es sich recht unbemerkt eingeschlichen. Der Lieblingskerl trat letzten Oktober in mein Leben und seit dem ist alles… naja… anders halt.
Der Konsumverzicht trat zusehens in den Hintergrund. Angefangen hat es mit so ganz banalen Sachen wie:
„Dein Bett ist zu klein!“ – „Ja und Dein Bett ist zu … hässlich. Und zu gebraucht. Ich mag das nicht!“ – „Dann muss ein neues Bett her.“ – „Seh ich auch so!“ *trööt* voll reingelatscht in die Falle.
Dann gab es noch so profanes wie das Bedürfnis vom Lieblingskerl, sich gartengeeinetes Schuhwerk zu kaufen. Und ne leichte Jogginghose – bei mir ist immer kuschelig warm, also ihm viel zu warm. Tschuldigung. Und kaum ist man im Outletcenter… Tja. Und der Lieblingskerl steht auf Schuhe. Also welche für mich. So kam ich bereits Ende letzten Jahres – wenn ich mich recht entsinne – zu einem schicken paar Pumps.
Mickriger kleiner Ehrrettungsversuch: Reduziert! Erheblich!
So kam dann eins zum anderen: hier ein neues Besteck (gleiche Problematik wie beim Bett… mein Besteck zu unhandlich, seines zu… naja, auch wieder zu hässlich…), da ein neues Schuppendach, Rasenmäher kaputt, warum dann nicht auch gleich noch online nach diesem und jenen… wie das halt so ist.
Und dann auch noch die ganzen blöden Wohlfühlpfunde… in Kombination mit den Hormonen… Es ist wie es ist: wenn Du in Deine Klamotten nicht mehr reinpasst und Du Deine erste Jeans vom Hintern sprengst, wenden Dir alle Deine ehernen Konsumverweigerungsprinzipien sowas von schnuppe und Du siehst nur noch zu, dass NIEMAND das Größenschild zu Gesicht bekommt.
Irgendwann einmal habe ich mein Vorhaben komplett aus den Augen verloren!
Spätestens beim Powershopping in Sachen Wir-brauchen-doch-was-Warmes im verregneten Campingurlaub waren alle Hemmungen vergessen und es wurde komplett schmerzbefreit die Kreditkarte zum glühen gebracht.
Vielleicht war das auch der Entzug, der mich voll zum Überschnappen brachte. So wie ein Pflänzchen im Dunkeln in den Himmel wächst, wenn es wieder mal Licht und Sonne gibt.
Vielleicht bin ich auch nur total undiszipliniert und kann nix durchziehen. Prinzipienweichei!
Ich weiß es nicht.
Jedenfalls achte ich darauf, mir keine Tünnef zu kaufen. Es wird bei Schuhen und Klamotten vermehrt auf reduzierte Ware geachtet. Ausschließlich kann ich jetzt auch nicht sagen – gerade bei Kinderklamotten werde ich noch vielviel schneller schwach. Aber so grundsätzlich… ja, generell achte ich auf die Sonderangebote. Kann ich unterschreiben.
Und Stehrumchen und Staubeinchen gibt es gar nicht. By the Way gibt es auch keine Zigaretten mehr. Wollte ich nur mal so erwähnen, für den Fall, dass mich jetzt alle für richtig schwach halten. Ich kann schon verzichten! Muss halt wollen…
Aber das Projekt Konsumfrei und ich: wir sind nicht kompatibel.
Dennoch werde ich versuchen, weiter darauf zu achten, was ich kaufe, was ich brauche und auch weiterhin den Haushalt von den Dingen befreien, die nur belasten statt helfen. Da hat sich so einiges getan, seit dem der ordnungsliebende Herr Lieblingskerl bei mir wohnt. Wobei ich nur noch nicht verstanden habe, warum der Ersatzteile für Autos hortet, die gar nicht mehr existieren.
Braucht hier noch jemand einen Auspuff für einen BMW oder Stoßdämpfer für einen Mustang? Dann bitte vertrauensvoll an mich wenden 🙂