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Montagsstarter

Ja, es ist Mittwoch… und ich bin spät dran, aber wer montags frei hat und Dienstag erst spät im Büro eintrifft und dann bis spät arbeiten muss, kommt eben zu nix!

Danke, liebe Anni, dass Du die treueste Montagsstarterin von allen bist und diese Aktion stets aufrecht erhältst, auch wenn der Urheber dieser Idee zwischendurch mal einen Hänger hatte und es nun eine Co-Produktion ist (so ist es doch, oder??)

  1. Ich bin hundemüde. Dafür gibt es einen ganz bestimmten Grund: der Lieblingskerl sägt nachts ganze Wälder ab. Darauf hin angesprochen behauptet er, ich hätte angefangen und sei nicht viel besser. Er schnarche quasi nur zurück, was ich vorgelegt hätte. Ich verweise auf Heuschnupfen, Asthma und eine kürzlich erlittene Bronchitis. ER hingegen sei kerngesund (bis auf Rücken), erzeugt aber selbst beim normalen Atmen im Wachzustand ein dröhnendes Gerassel; was durchaus behandelbar wäre, man müsse einfach mal einen Termin beim Arzt vereinbaren. Daraufhin führt er ins Feld, er habe mit dem Handy meine Geräusche aufgenommen und ob ich die Aufzeichnungen denn mal hören wolle? Ich halte dagegen, dass ich einer Tonaufnahme weder mündlich noch schriftlich zugestimmt hätte und der Beweis vor Gericht sicherlich keinen Bestand habe. Außerdem könne er nicht beweisen, dass ICH das abgesondert hätte. Und überhaupt bezweifele ich stark, dass es besagte Aufnahmen überhaupt gäbe und das nur eine Schutzbehauptung wäre. Da solche Gespräche gerne kurz nach Mitternacht stattfinden, mangelt es mir an Nachtschlaf.
  2. Vor allem bei anhaltendem Geschnarche suche ich mir entnervt einen Ersatzschlafplatz. Man kann ja nicht die ganze Nacht diskutieren. Bei Sohnemann im Zimmer stört mich allerdings das Geplätscher vom Aquarium, da schlafe ich auch nicht viel ruhiger (die Option kommt sowieso nur in Frage, wenn Sohnemann außer Haus übernachtet). Also lande ich regelmäßig auf der Wohnzimmercouch. Die ist nicht zum dauerhaften Schlafen geeignet. Nützt ja nichts, wenn ich dann auch noch Rücken bekomme.
  3. Es fehlt einfach ein ruhiger Schlafpartner neben mir. Einer, der nicht zu Tode erschrocken reagiert, wenn man ihm berührt. Einmal hat er wild um sich geschlagen, als ich ihm einen Schnarchrüttler gab. Voll auf die Nase. Sowas macht man nur einmal. Zumal meine bevorzugte Einschlafseite von Ihm abgewandt ist, so dass ich mich erst drehen müsste, um ihn anzustupsen. Also habe ich mir feine Methoden zugelegt: es gibt da zum einen den liebevoll rückwärtig ausgeführten Fußtritt und zum anderen den Matratzenhopser. Einfach im Bett ein wenig wackeln oder auf die Matratze schlagen, dann wacht der Lieblingskerl kurz auf und die Dauerbeschallung wird unterbrochen. Wenn ich die Gelegenheit gut nutze und ganz schnell einschlafe, verpasse ich die ersten Takte des Konzertes und gehe in den Tiefschlaf über – dann würde es mich nicht mal stören, wenn neben mir eine Bombe einschlägt.
  4. In der letzten Woche habe ich zum ersten Mal erlebt, was passiert, wenn eine Katze rollig wird. Unsere Kleene wird erwachsen. Mitunter hatte sie mitten in der Nacht einen Plärranfall. Es schien, als wären die nächtlichen Störungen überall verteilt.
  5. Bücher sind nicht immer zur Hand, wenn man sie braucht und nehmen viel Platz weg. was mich an den Dingern echt stört. Ich habe lange keins mehr gekauft, stattdessen ist schnell mal was gegoogelt und im Internet nachgelesen. So habe ich auch über rollige Katzen recherchiert und das nächste Schlaflabor gesucht.
  6. Es ist leichter, eine Katze kastrieren zu lassen als den Lieblingskerl zu überzeugen, dass sein Schnarchen dringend behandlungsbedürftig ist.
  7. Diese Woche habe ich Montags das Impfen der beiden Kater Mikas und Kalle auf dem Plan, Dienstag früh wird Minou kastriert und dann kümmere ich mich um den Lieblingskerl. Keine Sorge, der kommt nicht zum Tierarzt.

Minou nach der OP- sie trägt statt einer Halskrause lieber einen umgebauten Babybody, um die Wunde zu schützen.

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Zweitbad

 

Vor 16 Jahren habe ich mein Haus gebaut. Damals gab es den Plan, zunächst nur das Erdgeschoss zu bewohnen und irgendwann einmal das Obergeschoss auszubauen.

Mit dem Nachwuchs wurde der Wunsch nach mehr Wohnraum schon sehr bald Wirklichkeit. Mit dem zweiten Badezimmer sollte es jedoch noch viel viel länger dauern.

Zuerst war der dafür vorgesehene Raum eine Kreuzung aus Abstellkammer und Lager für … alles von Möbeln bis Baumaterial. Dann wurde daraus ein Schlafzimmer für meine Mutter, als sie vorübergehend für rund 5 Jahre bei mir wohnte. Danach diente der Raum als Gästezimmer.

Vor fünfeinhalb Jahren trat Lieblingskerl in mein Leben und er kam ziemlich schnell auf die Idee, dass man, sobald er bei mir einzieht, mit der eingesparten Miete innerhalb kürzester Zeit den Einbau eines zweiten Bades finanzieren könnte. Soweit die Theorie. Leider lässt sich eingesparte Miete auch ganz vortrefflich anderweitig verplempern (nur wo? WOOO???).

Es wurde hier schon zum running Gag vom „imaginären Zweitbad“ zu reden und Freunde nutzten jede sich bietende Gelegenheit, um sich nach dem Baufortschritt zu erkundigen. Ein echter Schenkelklopfer!

Aber irgendwas war immer: „da kann ich nicht loslegen, da steht zu viel rum!“ „Ich muss für den Wasseranschluss die Heizung abschalten- das mache ich keinesfalls in der kalten Jahreszeit!“ „Ich arbeite im Sommer auf gar keinen Fall im Bad rum- da hat der Garten Priorität!“. Also habe ich im Frühjahr 2016 einfach Sanitärobjekte bestellt. Suptil den Druck erhöht, in dem beispielsweise im Carport ne Badewanne stand.

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Und im Wohnzimmer ein Klo.

Bezeichnender Weise hatte ich bereits im August 2018 versucht, diesen Beitrag der Welt kundzutun – und ihm soeben auf dem Scheiterhaufen der Entwürfe wieder gefunden! Irgendwie ganz schlimm der Wurm drin…

Um die Spannung mal etwas abzumildern: Bad ist fertig.

Zwischendrin musste neben Sanitärobjekten noch die Badmöbel angeschafft werden. Nach gefühlt 2 Jahre des Suchens haben wir uns auf einen Hersteller festgelegt. Leider etwas teuer, aber wenn man erst mal schockverliebt ist, kommt da nüscht mehr ran. Zufällig habe ich dann im Internet entdeckt, dass ein Möbelhaus genau den Waschtisch mit Spiegel aus der Ausstellung verkaufen wollte, welches unsere Lieblingsfront bzw. Farbe hatte. Die anderen Möbelhäuser stellten nämlich ausschließlich die Variante aus, bei der die Front schwarz-metallisch glänzte. Auch sehr interessant und in einer Ausstellung höchst spektakulär, aber für unseren Geschmack – abgesehen von Halloween vielleicht – zu düster. Die Version im hellen Perlmutt, die uns so gut zusagte und zudem alltagstauglich war, konnten wir vorher nur im Prospekt bewundern. Das besagte Möbelhaus befand sich, passend zu dieser Geschichte, von uns aus gesehen NATÜRLICH am A… der Welt, aber hej! Wer wüsste, wie lange wir sonst gebraucht hätten, um mal ein Wochenende am Chiemsee zu verbringen.

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Plus Möbelhausshopping.

Hier noch ein sehr schönes Bild vom völlig vollen Volkswagen. Ich hatte als Beifahrer übrigens über 600 Kilometer meine Knie wahlweise im Handschuhfach oder im Gesicht; Lieblingskerl hätte dort gar nicht Platz nehmen können. Aber was tut man nicht alles für sein Traummöbel!

Und hier noch ein paar Bilder von der Bauphase:

Lieblingskerl fing an, den Vinylboden zu verlegen. Doch immer, wenn er ein weiteres Brett an die ersten Elemente anfügte, lösten sich die zuvor zusammengeklickten Teile wieder voneinander und er erlitt einen cholerischen Anfall. Da ich befürchtete, der Bodenbelag würde nur noch einmal „Klick“ machen, wenn er diesen aus dem Fenster wirft, habe ich mich darauf hin im Bad eingesperrt und den Raum erst wieder entlassen, nachdem ich fertig war. Die Teile können nur in einem ganz bestimmten Winkel miteinander verbunden werden und die Toleranz ist verschwindend gering, geringer als die Toleranzschwelle vom Lieblingskerl.

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Fliesen verlegen war auch so ne Sache! Die Fliesen hatten wir während der Planungsphase mal irgendwo vom Wühltisch günstig gekauft und wir konnten uns beim besten Willen nicht mehr erinnern, wo genau das war. Aber auch wenn: nach mehreren Jahren ist nicht mehr garantiert, dass man noch etwas hinzukaufen kann, falls der Bestand nicht ausreicht. Mehrfach habe ich hin und her gerechnet, wie ich möglichst materialschonend die Fliesen schneiden und verlegen könnte, doch es zeichnete sich recht früh ab: das reicht nie! Also haben wir sämtliche Baumärkte in einem Radius von 50 Kilometer nach und nach abgeklappert und die Fliesenabteilungen unter die Lupe genommen. Doch nirgends gab es diese Fliese! Selbst das Internet half nicht weiter. Als hätte es diese Fliese nie gegeben. Also half nur eins: zupassen. Und zwar eine so derart andere Fliese, dass man hinterher immer behaupten kann: jahaaaa, das haben wir von vornhinein so geplant!

Kontrastfliesen am Vorsprung für das Hänge-WC in Nahaufnahme. Genau so haben wir uns das immer vorgestellt. Ehrlich!

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Hier ein paar Eindrücke vom fertigen Bad:

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Und der Badewanne, die einst das ganze Carport blockierte:

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Das Fenster haben wir zur Hälfte mit einer Milchglasfolie vor allzu neugierigen Blicken geschützt; auch hier dominiert das Maritime.

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