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Nützliches für das Badezimmer

Seit ewigen Zeiten Zur Zeit bauen wir ein Badezimmer in einen ungenutzten Raum ein. Und weil man neben Pflichtarbeiten wie Rohre verlegen und einen Fliesenspiegel anbringen auch mal zur Hebung der Stinmung etwas Kür benötigt, haben wir ein maritimes Accessoire gebastelt. Wir wollten etwas an der Küste kaufen, aber entweder war es zu kitschig oder zu teuer. Am besten gefielen uns schöne Dinge aus Treibholz oder alten Planken und Bohlen, alles garantierte Einzelstücke, aber bei mir hörte da jedes Mal der Spaß auf, wenn ich aufs handgeschöpfte, handbeletterte Preisschild blickte.

Aber die Idee war geboren!

Glücklicher Weise fand sich die Basis der Bastelarbeit in den Untiefen des heimischen Gartenschuppens:

Ist er nicht schön? Und schon malerisch abgenutzt! Geht aber noch besser:

Instant-Used-Look. Heiß!

Dann muss der verkokelte Teil abgeschrubbelt werden. Geduldige nehmen die gute altr Drahtbürste oder wie ich eine Bohrmaschine mit Bürstenaufsatz. Die Holzstruktur kommt dabei richtig gut raus.

Die Sprenkel sind Regentropfen, ich war zu ungeduldig, um gutes Wetter zum fotografieren abzuwarten.

Hach, mir gefällt das Ergebnis richtig gut. Altes Holz ist einfach wesentlich interessanter, hat Seele und Charisma.

Weiter geht’s in den Baumarkt:

Dann bekommt der Holzpfahl ein paar Schrauben verpasst, die dienen quasi als Armierung, dann wandert der Pfahl in den Übertopf und wird mit Beton ausgegossen. Fotos von den Zwischenschritten gibt’s nicht, da mein Lieblingskerl diesen Teil übernommen hat. Knipsen ist nicht so seins.

Hier der fertige Betonsockel. Soll ja nicht ständig umkippen.

Nun noch Papierrollenhalter, Klobürste und Ablage montieren und mit etwas Seil garnieren.

Fertig ist der maritime Badbutler!

Garantiert ein Einzelstück und preislich ein Lacher. Die Kosten für die angebrachten Utensilien kann man ja gar nicht dazu rechnen; die bräuchte man ja sowieso. Das teuerste war der Übertopf 😀.

Demnächst kann man den Badbutler in seiner natürlichen Umgebung bewundern.

Und falls wir noch richtig durchdrehen, setzen wir oben noch ne Plastikmöve drauf. Maritim und Kitsch mögen sich einfach 😂.

Liebe Grüße aus der DIY-Abteilung

MCL

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Lebenszeichen

Eh sich noch Jemand fragt: ja, was ist denn bei der MCL los? mag ich kurz etwas Licht hier in den dunklen und leicht angestaubten Blog bringen. Muss nur kurz die Spinnweben entfernen *wisch*

Wenn ich nicht krank bin – was ich den halben Februar und 3 Wochen im März tatsächlich war, dann gibt es im Büro so derartig viel zu tun, dass ich meine wöchentliche Arbeitszeit meistens schon Donnerstags vormittags drin habe. Letzte Woche habe ich 6 Überstunden aufgebaut – und war nur an 3 Tagen im Büro! Die Arbeit ist trotzdem zu viel und ich weiß langsam nicht mehr ein noch aus. In meinem Leben habe ich erst eine Bewerbung geschrieben (und ich bin offiziell 39 – und das seit mehreren Jahren), aber ich befürchte, ich muss mich nach einem neuen Job umschauen. In der Nacht von Montag auf Dienstag bin ich ungefähr 5x aufgewacht und habe über Probleme auf dem Schreibtisch gegrübelt. Gestern Nacht habe ich von einer Hand voll Kollegen geträumt. Ich nehme das Büro irgendwie mit ins Bett – und das WILL ICH NICHT!

Einen Teil der Überstunden habe ich mir tatsächlich mal auszahlen lassen, weil ich einfach keinen Plan hatte, wann ich das mal abbummeln kann. Kläglich, was nach Abzug der Steuern davon übrig blieb.

Wenn man dann gegen 20:00 Feierabend macht, läuft es auf der Berliner Stadtautobahn dafür meistens wie geschnitten Brot. Immerhin! Daheim passiert dann aber nicht mehr ganz so viel, mit etwas Pech haben meine Männer nämlich auf mich gewartet und noch nicht gegessen – dann endet mein Tag auch noch am Herd. Ich frage jetzt vorher nach und geh im Zweifel unterwegs noch einkaufen, die beiden können sich schließlich auch mal ne Stulle schmieren.

Ansonsten komme ich zu kaum etwas. Frisör? Ja, da wollte ich schon längst mal hin. Fingernägel lackieren? Lohnt kaum, die brechen mir in letzter Zeit eh nur ab. Nähen? Basten? Bloggen? Fehlanzeige. Und dann kommt noch dazu, dass ich morgens teilweise so übertrieben rumtrödele, dass ich erst um 10:00 im Büro aufschlage. Dann muss man natürlich auch lange dort bleiben, sonst schafft man ja nüscht.

Einmal habe ich es sogar geschafft, dass ich mich überhaupt nicht aufraffen konnte. Ich saß so lange früh rum und hatte Angst, arbeiten zu gehen und habe mich derart reingesteigert, dass ich tatsächlich Fieber bekam. Und es gibt weitere Alarmsignale: Magenschmerzen, Herzschmerzen, Puls, Rücken, Verdauungsbeschwerden. So ein Mist. Mein Job macht krank.

Blöderweise ergeht es dem Lieblingskerl ähnlich. Er vertritt gerade 3 Kollegen, die die Nase voll hatten und gekündigt haben. Nun verteilen sich die Kundschaft über das gesamt Stadtgebiet – d.h. er fährt auch gerne mal 30 Kilometer von A nach B und dann wieder zurück. Teilweise um festzustellen, dass ein Stecker nicht in der Steckdose steckt. Dann funktionieren technische Geräte eher selten und es wird nach dem Techniker verlangt. Wäre ja nicht so schlimm, wenn man fliegen könnte und nie einen Parkplatz bräuchte. Und irgendwie eilt immer alles und muss HEUTE noch behoben werden.

Irgendwie wird das auch immer komischer mit den Leuten. Was mir Lieblingskerl immer für Anekdoten erzählen kann. Und ich immer wieder selbst erlebe.

Kleiner Schwank aus dem Leben einer, die zum Telefondienst gezwungen wird

Kunde – nennen wir ihn der Einfachheit halber Heinz-Uwe: Guten Tag. ich habe Post bekommen.

was ich eigentlich sagen möchte: Glückwunsch! Sie haben also einen Zusteller und einen Briefkasten. Das ist toll.

was ich dann wirklich sage: Gut, worum geht es da?

Heinz-Uwe: Es geht um meinen Bausparvertrag.

was ich eigentlich sagen möchte: Schon irgendwie klar, wenn Sie bei der Bausparkasse anrufen.

was ich dann wirklich sage: Um was genau geht es denn bei ihrem Bausparvertrag?

Heinz-Uwe: Ja, das weiß ich nicht; ich dachte, Sie könnten mir sagen, was in dem Brief steht.

was ich eigentlich sagen möchte: nicht Ihr Ernst! Soll ich Ihnen den Brief vorlesen? Oder wollen Sie anfangen und ich lese den 2. Abschnitt?

was ich dann wirklich sage: Wenn Sie mir ihre Bausparvertragsnummer verraten, dann kann ich nachschauen.

Heinz-Uwe: DIE BAUSPARVERTRAGSNUMMER? Jaaa, die habe ich jetzt gerade nicht zur Hand.

was ich eigentlich sagen möchte: NATÜRLICH! Warum auch! Dann suchen Sie die mal in aller Ruhe raus und rufen dann nochmal an. Dann geht hier ein anderer Spacko ans Telefon, von dem Sie sich Ihre Briefe vorlesen lassen können. Setzten, sechs.

was ich dann wirklich sage: Kein Problem. Ich suche Sie gerne über Ihren Namen raus.

Heinz-Uwe:

a) sagt mir einen Namen, bei dem ich nicht mal ansatzweise eine Ahnung habe, wie ich den schreiben würde

b) hat einen Allerweltsnamen, den er sich mit 85 anderen Bausparern teilt

c) ruf für seine Frau an, weil

c1) er seiner Frau finanzielle Angelegenheiten nicht zutraut (Frau ist im Hintergrund zu hören und quatscht Heinz-Uwe ständig von der Seite an)

c2) sich seine Frau nicht so weit von Herd und Kinder entfernen darf (dann untermalt das gesamte Gespräch Töpfegeklapper und Nachwuchs, der mit Kopfstimme das zweigestrichene C röhrt)

c3) diese noch hohler ist als der Gatte (dann ruft aber meist die Frau zunächst und übergibt das Gespräch an Heinz-Uwe

was ich eigentlich sagen möchte: habe Sie keinen Frisör, den Sie vollschwallen können (Notiz an mich selbst: unbedingt Termin machen!)

was ich dann wirklich sage: Vielen Dank. *tipptipptipp* Na bitte, da ist ja schon auch das Schreiben. Das ist eine Bescheinigung für Ihr Finanzamt, die wir ihnen zugesandt haben.

Heinz-Uwe: Und was soll ich damit?

was ich eigentlich sagen möchte: Was immer Sie möchten. Hinter den Spiegel klemmen, verbrennen, Papierflieger daraus basteln. Werden Sie kreativ!

was ich dann wirklich sage: Die Bescheinigung ist für Ihre Steuererklärung bestimmt. Legen Sie diese ihrer Erklärung für 2017 bei.

Heinz-Uwe: Versteh ich nicht.

was ich eigentlich sagen möchte: Ach was.

was ich dann wirklich sage: Wenden Sie sich mit dieser Bescheinigung am besten an ihren Steuerberater oder das für Sie zuständige Finanzamt.

Heinz-Uwe: Das hat mir bei Vertragsabschluss niemand gesagt!

was ich eigentlich sagen möchte: Lustig, nicht? Da wusste auch niemand, dass wir zwei Hübschen heute miteinander telefonieren und trotzdem tun wir’s. Wahnsinn, was?

was ich dann wirklich sage: Meistens steht die Vertragsbeendigung auch nicht im Fokus eines Abschlussgespräches. Ich war ja leider nicht dabei, daher kann ich Sie für ein klärendes Gespräch nur an den Kollegen vor Ort verweisen, bei dem die Beratung stattfand.

Highlight vom Jahresanfang:

Kundin ruft an und hat Probleme beim Ausfüllen eines Zulagenantrages.

Icke: welcher Abschnitt bereitet Ihnen denn Probleme?

Kundin: na, gleich der erste Teil. ich lese mal vor: Sind Sie verheiratet?

Icke: *pruuust* Diese Frage müssten Sie eigentlich besser beantworten können als ich.

Kundin: muss auch lachen, kann aber Ihre langjährige Beziehung zu ihrem Freund nicht genau einordnen. Sie leben ja schließlich zusammen.

Icke: Solange Sie nicht verheiratet sind, sind Sie es auch nicht.

Kundin kann an diesem Abend beruhigt einschlafen. Jeden Tag eine gute Tat.

Fazit: warum sich selbst Gedanken machen, wenn man von jedem Punkt der Erde den Telefonjoker ziehen kann?

Hatte ich schon erwähnt, dass mir mein Job im Moment total stinkt?

Und graue Haare habe ich nun auch bei mir entdeckt. Aber was noch schlimmer ist: eine Kollegin hat die auch schon erkannt und mich darauf hin angesprochen. Örks.

Das einzige, was wir nebenbei noch schaffen, ist unser Bad Nr. 2 aus dem Boden zu stampfen. Es gibt nämlich noch einen Raum im Haus, in dem sollte schon immer ein zweites Bad eingebaut werden. Dieser Raum war zunächst Rohbau, dann mutierten die 4 Wände vollautomatisch in so eine Art Rumpelkammer, dann wohnte mal meine Mutter darin, danach wurde es zum Gästezimmer und nach und nach wieder zu einem unkontrolliert wuchernden Abstellraum. Aber Lieblingskerl hat mir vor 4 1/2 Jahren versprochen, dass er mir ein Bad einbaut. Schließlich ist er (kein Witz!) gelernter Rohrleger (das war wirklich kein Anmachspruch!). Natürlich gab es weder Steckdosen noch Wasserrohre, nur irgendwo in der Wand ein blind nach oben verlegtes Heizungsrohr und sonst eigentlich nur 4 Wände, Decke, Fußboden. Naturbelassen. Nebenbei und wenn es die Zeit erlaubt werkeln wir da rum.

Ach, und hin und wieder machen wir Urlaub. Manches Mal auch kombiniert mit der Beschaffung von Badmöbeln. Beispielsweise sind wir im Februar an den Chiemsee gefahren, weil es dort unseren Traumwaschtisch mit Unterschränken und Spiegel als Ausstellungsstück gab. Fuffzich Prozent reduziert!

Und letztes Wochenende waren wir an der Nordsee und haben die Augen nach maritimen Dekostücken offen gehalten. Gar nicht so einfach, der Grad zwischen cool und kitschig ist echt schmal. Wir hatten die leise Hoffnung, eine tolle originelle Wanduhr zu finden, weil wir im Netz einfach nicht fündig wurden. Und dann scheitert das daran, dass mir eine Kleinigkeit wie ein knallroter Sekundenzeiger einfach nicht in mein Farbkonzept passt und darüber hinaus zu billig aussieht. Naja, ist ja auch ganz nett, wenn man noch offene Wünsche hat. Man erfüllt sich ja fast postwendend jedes Bedürfnis und mir fehlt hin und wieder die Phase der Vorfreude, wenn man sich nach langer Zeit etwas gönnt.

So relativiert sich mein Gejammere über den Job natürlich auch wieder. Am 15. jeden Monats gibt es dafür Schmerzensgeld.

Dann sitze ich mit meinem Lieblingskerl zusammen im Garten, bestaune, was die Natur jedes Jahr für grüne Wunder vollbringt und wir freuen uns, dass wir größtenteils gesund sind und wir weder auf der Straße sitzen noch hungern müssen. „Jammern auf hohem Niveau“ fällt meistens, aber dann gibt es auch wieder diese Momente, wo man sich sagt, dass der Beruf einen trotzdem nicht krank machen darf. Schließlich gehe ich noch rund 22 Jahre arbeiten, da wäre es doch schön, wenn man etwas Freude und Motivation hätte und sich nicht jeden morgen hinquälen muss.

Heute früh sagte ich zum Lieblingskerl: ja, mach mir mal auch einen Becher Kaffee zum mitnehmen fertig – dann habe ich einen weiteren Grund, ins Büro zu fahren – und sei es nur, um die Blase zu leeren!

Kleiner Ausblick und Gedankenstütze für mich:

– ich möchte Euch unser fertiges Bad zeigen (noch steht die Badewanne allerdings hochkant im Flur…)

– seit gestern arbeite ich an einem maritimen Klorollen/Klobürstenständer, da kann ich mal ein DIY verbloggen

– Ende Juli fliegen wir nach San Francisco und reisen 3 Wochen durch Kalifornien, Arizona, Utah und Nevada

Das war es zunächst.

Seid lieb gegrüßt

MCL