4 Tage Urlaub, durch die freundlichen Feiertage somit insgesamt 11 Tage fern vom Büro…
…da könnte ich mich echt dran gewöhnen!
In der Zwischenzeit konnte ich beim Online-Auktionskaufhaus meine Kommode verticken. Mannomann… eigentlich wollte ich es mir relativ einfach machen und das Ding abholen lassen. Da ich jedoch nett bin, habe ich in das Angebot reingeschrieben, dass ich auch gerne Kosten für eine Speditioon ermittlere. Wie ich fand hatte ich das ganz klar so formuliert, dass es keine echte Alternative darstellt. Aber eine Bieterin aus Jottwehdeh fand das eine gute Idee und so „darf“ ich jetzt das gute Stück tatsächlich auch noch versenden! Gute 700 km weit Richtung Westen. Für 135 Euronen extra!!! Also Stretchfolie nehmen, das Teil umwickeln, mit einer Decke umhüllen, nochmal mit Frischhaltefolie frisch halten, Geld an ein Versandunternehmen überweisen und einen Abholtermin vereinbaren.
Zwischendrin hatte ich Besuch von einer Bieterin aus Berlin, die mal gucken wollte und regen Emailverkehr mit der anderen Bieterin – ginge nicht auch, selbst eine Spedition zu suchen? Wird das dann günstiger? Wieviel wiegt die Kommode eigentlich???
Tja – wie wiegt man eine Kommode???
Man nehme: 2 Waagen, 2 Menschen, schalte die Waagen ein, wundere sich über die Anzeige „Pfund“ im Display von Waage 1, drücke Taste „Set“, gebe Alter, Geschlecht und Größe ein, Waage 2 geht derweil in den Ruhemodus über, schalte Waage 2 erneut an, stelle fest, dass Waage 1 immer noch in Pfund misst, drücke wieder auf „Set“, Waage 2 geht derweil in den Ruhemodus über, schalte Waage 2 erneut an, gebe Alter, Geschlecht und Größe bei Waage 1 erneut ein, Waage 2 geht mal wieder in den Ruhemodus über, lässt Lieblingskerl in Ruhe mosern, schalte Waage 2 erneut an, stelle fest, dass Waage 1 immer noch in Pfund misst, prügele ein wenig nutzlos auf Waage 1 rum, erleide einen Tobsuchtsanfall, entdecke auf der Rückseite den Knopf „Unit“, drücke diesen, stelle Waage 2 nach der Ruhemodusphase wieder an und muss dann die beiden Füße der Kommode auf der Waage in etwa mittig platzieren, die sich gegenüber liegen. Anschließend noch vorsichtig austarieren und beide Kilogrammwerte addieren.
Voila! Voll einfach! 75 Kilos!
75?? Hilfe! Dann noch schnell googlen, ob es bei dem bereits mitgeteilen Versandpreis ein Gewichtslimit gibt- wir haben vorsichtig auf 35 Kilos getippt und jetzt ein wenig Panik, dass der Preis bei mehr als das Doppelte vielleicht in abnorme Höhen steigt… aber nein- Preis gilt bis 100 Kilos. Glück gehabt!
Nun ja- jetzt warte ich nur noch auf den Überweisungseingang.
Derweil die Mitbieterin aus Berlin inständig hofft, die Höchstbietende überlegt es sich noch anders, weil sie eigentlich total heiß auf die Kommode ist, aber zum richtigen Zeitpunkt leider am falschen Ort war (nämlich da, wo der Handyempfang grottenschlexcht war) und somit ihr Gebot nicht noch schnell erhöhen konnte. Also auch hier regen Emailverkehr. Soiftz.
So im Nachhinein hätte ich die Kommode vielleicht einfach wegwerfen sollen. Meine Nerven wollte ich über Ostern eigentlich schonen!
Aber zum Glück gibt es noch Familie…
Am Karfreitag habe ich nach dem Frühstück noch so richtig Lust auf nix gehabt und mich nochmal mit einem Buch in Bett verzogen. Darüber bin ich dann eingeschlafen – bis es an der Tür klingelte.
Und die lieblingskerlseitige Familie doch noch kurzentschlossen auf einen Besuch vorbei kam. Nachdem sie uns leider für Ostern abgesagt hatten, andere Termine den Vorrang gaben und die andere Einladung schon vor Urzeiten angenommen wurde.
Erst habe ich überlegt, mich im Bett einfach tod zu stellen und zu hoffen, dass mich keiner vermisst. Leider fiel diese Option aus, da auch der Bruder aus der Schweiz da war, den ich noch nie gesehen hatte… und ich doch sooo neugierig war, ihn mal zu sehen.
Nach meiner murrigen und frostigen Begrüßung (kann einfach nicht schauspielern!) hatte ich ungefähr eine halbe Stunde Panikputzen. Warum auch im Haushalt wirbeln, wenn man schönes Wetter hat, einen Baum fällt, einen neuen pflanzt und eh keinen Besuch erwartet? Tja, Pech…
Schön, dass dann Sohnemann auch noch meine Mom dazu holte ich ich mal flugs 7 Erdenbürger bewirten durfe.
Gut, dass ich aus den Vorjahresweihnachtsmänner Brownie gebacken hatte!
Klasse, dass jetzt wieder Schoko-Osterhasen nachgewachsen sind…
Nachdem der Besuch wieder abgezogen ist, habe ich mich dann ernsthaft erschöpft wieder ins Bett gehauen – Lieblingskerl links, Sohnemann rechts, Fernbedienung in der Mitte. Das war herrlich!
Bis wir dann erfahren haben, dass sein Bruder auf dem Rückweg noch einen Autounfall hatte. Nur Blechschaden und Schuld war er auch nicht, aber das einen Tag vor der Rückreise in die Schweiz und das Gedöns mit Polizei und so…
Samstag haben wir dann mit Freunden (das sind, die, die man sich aussuchen darf!) eine Fahrradtour mit Picknick und Eis essen gemacht, gute 25 Kilometer.
An dieser Stelle möchte ich meiner Fahrradhose ganz herzlich danken, dass sie meinen über den Winter verzärtelten Hintern vor schlimmen Unbill geschützt hat. Nur ein ganz klein wenig Muskelkater, aber keine Poposchmerzen.
Abends waren wir noch beim Osterfeuer im Dorf (langweilig) und haben daheim gegrillt (lecker).
Der Sonntag verlief dann so wie im Bilderbuch – die Sonne schien, Lieblingskerl und ich lagen auf der Hollywoodschaukel und ich habe gelesen. Genau genommen sogar vorgelesen, weil es mir zu anstrengend war, immer zu erklären, warum ich denn jetzt schon wieder laut lache und worum es überhaupt geht im Buch.
Mittags waren wir zum Spargelessen bei meiner Mom eingeladen und zum Kaffee saßen wir schon wieder bei uns im Garten in der Sonne. Abends unkompliziertes Reste-Essen vom vorherigen Grillabend und damit war das Ostergedöns auch schon wieder abgehakt.
Bis auf die Flut von hartgekochten Eiern, die uns über viele Kanäle erreichten. Heute gibt es Eiersalat und so können wir das Osterfest noch etwas verlängern!
Am Montag hat es mein Lieblingskerl nicht mehr länger ausgehalten, einfach nur faul zu sein und fing erst ganz fadenscheinig an, er wolle nur kurz die lockere Teppichstufe wieder befestigen und im Handumdrehen waren wir dann beide dabei und haben den Schuppen auszuräumen. Das Dach ist nämlich undicht und eine Seite vom Schuppen hat kein Fundament, wir aber mittlerweile von Nachbars ungefähr 2000 Gewegplatten geschenkt bekommen und jetzt muss das alles mal erledigt werden. Echt jetzt! Ich rede ja schon seit vorletzem Sommer…
Als Zwischenlager dient ein Zelt im Garten und was haben die Katzen jetzt für einen schönen neuen Spielplatz! Lieblingsspiel ist derzeit das Auflauern im Zeltinneren und Blitzangriffe auf alles, was sich vor dem Zelt bewegt.
Übrigens hat kein Mensch auf meine Kinostühle geboten. Ich hätte nicht gedacht, wie viele man davon im Netz findet! Wer also noch Interesse hat…